Personalpronomen


Unter den Personalpronomen gibt es betonte und unbetonte (schwache) Formen.

Die betonten Formen wurden den vorstehenden Konjugationstabellen zugrundegelegt;

sie entsprechen dem schriftdeutschen Formen: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie


Die unbetont schwachen Formen sind eine mundartliche Eigenheit;

sie finden sich meist nachgestellt.


Betonte und unbetonte, schwache Personalpronomen


betont

unbetont

Abbreviatur

1. Person Singular

Hon ech ?




Habe ich ?



2. Pers. Singular

Host dü/du ?

Host de … ?

Hoste goar kee Zeit?


Hast du ?


Hast du gar keine Zeit?

3. Pers. Singular

Hot hä ?

Hot e … ?

Hotte goar kee Zeit?


Hat er ?


Hat er gar keine Zeit?


Hot äs ?




Hat sie ?




Hot es ?




Hat es ?



1. Pers. Plural

Hon mer ?

Hon ma … ?

Homma goar kee Zeit?


Haben wir ?


Haben wir gar keine Zeit?


Sein mer ?

Sein ma … ?

Seima baale om Ziel?


Sind wir ?


Sind wir bald am Ziel?


Kinn mer ?

Kinna ma … ?

Kimma hie bleiwe?


Können wir ?


Können wir hier bleiben?


Wünn mer ?

Wünn ma … ?

Wümma scho obfoahre ?


Wollen wir ?


Wollen wir schon abfahren?


Dünn ma ?

Dünn ma … ?

Dümma dos owe druff ?


Tun wir ?


Tun wir das oben drauf?


Sinn ma ?

Sinn ma … ?

Simma dä Zog nämme?


Sollen wir ?


Sollen wir den Zug nehmen?

2. Pers. Plural

Hot ehr ?

Hot a … ?

Hotta goar kee Zeit?


Habt ihr ?


Habt ihr gar keine Zeit?

3. Pers. Plural

Hon se ?




Haben sie ?







Sonstiges zur dritten Person im Singular (Einzahl)


Neben »« gibt es »se« und »äs«. Statt der Personalpronomina »se« und »äs«

verwendet man oft besser den bestimmten Artikel »die« oder »de« und »dos«

»Dos  äss unnawägs num Stenzel.«

(Sie ist unterwegs nach Stünzel.) Statt: »Äs äss unnawägs …« Das ist schwerfällig.


Außerdem gibt es »ma« - man.

»Ma hot grusse Plene

(Man hat große Pläne.)


Anmerkungen:

1. Es empfiehlt sich wohl nicht, »hoste«, »hotte«, »seima«, »homma«, »kimma«,

»wümma«, »dümma«, »simma« u. dgl. mit Apostroph zu schreiben.

2. Es liegt nahe, bei »hotte« das »t« zu verdoppeln, obwohl es ausgeschrieben heißt: »hot «.

3. Zu »äs« (=es) findet bei nachgestelltem »es« eine Lautumwandlung in »rr« statt:

»Mer ärres ned güd.« statt: »Mer äss es ned güd.« (siehe dazu Rhotazismus)

Aber: »Es äss ma ned güd.«


Das Platt kennt und ermöglicht den differenzierten Gebrauch der Zeiten.

»Ma wärn schon o Ort un Stelle gewäse sei, eender dass die annere dro geducht hon,

ins du ze süche.« Jedoch wird wie im Schriftdeutschen von der Fülle der Formen und Differenzierungsmöglichkeiten nur selten Gebrauch gemacht.

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