A - Al
a (Mol) – an siehe o
ä (Wdh) äach (Laa) – auch siehe each, ö
ää (Fdg, Wun) –
1. Fdg.: ihn, ihnen
Fdg.: »Du host ää nerr otroffe. Ää harr ech gemänd.
Ää harr ech Beschäd gäwe.« siehe en
2. Wun.: auch
Wun.: »Worde moo, ech wäll ää merrefoahre.«
Aa (Fdg) – Aue Fdg.: »De Wesse of d’r Aa.«
aa (Odf, Rkh, Rph) – ein Odf.: »Sie hon nur aa Audo.« siehe ee
ääch (Ebr) – auch
Ääd (Fdg) – Eid Fdg.: »Doas nomm ech off mei Ääd.«
aafach (Rph) ääfach (Ebr) – einfach siehe eefach
Aafald (Odf, Rkh, Rph) – einfältiger Mensch, Dummkopf Odf.: »Du aaler Aafald!« (Schimpfwort)
Aafaldsbänsel (Fdg) – Einfaltspinsel (Schimpfwort)
aafällech (Odf, Rkh, Rph) – einfältig Odf.: »Stell dech ned aafällech o. So en aafälleje Mänsch.«
Ääje (Fdg) – Egge siehe Eeje
ääje, geääjed (Fdg) – eggen
Ääjeblack (Wun) – Augenblick siehe Öjeblick
Äahre (Bgh) – 1. Erde 2. Hausflur
Aäje, Plural: Eija (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Aaje, Plural: Eier (Hem, Rld, Wun) -
1. Ei
Hem.: »Kemmer dech ned em ungeleede Eier. Se glichen sech, wie ee Aaje dämm annere.
Dos Gäle vom Aaje äss dos ned. Wie aus dem Aaje gepellt. Dos kun ma feer en Appel un e Aaje krijje. Dos müssde wie e ruh Aaje behannelle. Hä leed sei Eier ned ee de Nessel.«
(d.h. weiß für seinen Nutzen zu sorgen)
Fdg.: »D’s Geale em Ääje. Der geatt wie off Eier. Doar eas feer en Appel on e Ääje ze hon.
D’s Ääje weal gescheurer wie’s Hinkel sei.«
Wun.: »Hä esst de Eier immer uhne Saalz un Päffer.«
2. Wun.: Auge, Plural: Ääje, Diminutiv: Ääjelche
»Bei der Schleejerei hadde hä e blo Ääje kreeje.«
Ääje (Fdg) Aage (Laa) – Auge
1. (Laa) »Med fonkelnde Aage.«
2. (Fdg) Egge
Aala (Bgh, Blb, Hem) – Alter
Bgh.: »D’s Aala hon« (das Alter haben; für etwas reif sein)
»Dä hot’s Aala.« (Er ist nun alt genug; er hat das Alter.)
aald, aale (Bgh, Blb, Fdg, Hem) – alt
Hem.: »Bei däm Jubiläum kun ma veele aale Frë-inde grieße.
Alle wünn aald wäre, awwa keener wälls sei.«
Blb: »Dos woren de gürre, de aale Zeire. Aaler Schaute, dü!«
Fdg.: »M’r werd aald on wäres ned. En aale Mann, e aales Frääche. Hä äas noch äller.«
aaldgewohnde (Fdg) – altgewohnte Fdg.: »D’r aaldgewohnde Gaang.«
aaldhergebrochd (Fdg) – althergebracht Fdg.: »Doar eas so wos aaldhergebrochdes.«
aaldmodisch / aaltmodisch (Fdg, Wun) – altmodisch
Wun.: »Die Kleerer worren em ze aaltmoodsch. Die hots alle weggedo.«
Aaldweiwersommer (Fdg) Aleweiwersummer (Wun) – Altweibersommer
Wun.: »Wos hummeren scheene Aaleweiwersummer detz Johr!«
Aale, m., f. (Blb, Bgh, Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – (der, die) Alte
Aale Wesse (Wun) – Alte Wiese (Flurname)
Wun.: »De Aale Wesse owe om ’Haamerich’ ärr ää med Fichde zügeplaanzt worrn.«
Aaler (Fdg, Mol, Wun) – (Das) das Alter
Mol.: »Hasde noch em Aler Schwele, seins de schennsde Ehrenkränze.«
Wun.: »Ee insem Aaler kamma ned mieh hebbe wie en junge Frosch.«
aaler(e)n (Fdg, Wun) – altern.
Fdg.: »Wie schwinne dut ma aalern.«
Wun.: »Hä äss schwer geaalert, seirem de Fraa gestorwe äss.«
aalersch (Fdg) – von alters her. Fdg.: »Doar eas vo aalersch so gewease.«
Aalertshause – Alertshausen. Dorf im Norden des Altkreises Wittgenstein
Heimat- und Verkehrsverein Alertshausen
Alertshausen ist ein Ortsteil von Bad Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Der Ort gehört seit der Gebietsreform im Jahre 1975 zum Stadtbereich Bad Berleburg und war bis zur Eingemeindung eine selbständige Gemeinde des Amtes Arfeld im damaligen Kreis Wittgenstein.
Aus Wikipeda:
Höhe: 437 m,
Fläche: 4,47 km²,
Einwohner: 253 (3. Feb. 2014)
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner/km²
Neckvers für Alertshausen: »Mer gen merrem Schormche on dem Korbche ee de Korche.« (Wittgenstein III, Seite 22) Spottname: Schwoalcher (Schwalben, ebda. Seite 25)
aold (Ban) aalt, Komperativ: aller (Hem, Rld, Wun) – alt.
Wun.: »Wer hedde gedoocht, dess der emoo su aalt wärde.«
Aaltlicht (Wun) – abnehmender Mond. Wun.: »Frieher hunse de Mehre nür bei Aaltlicht geseet.«
aaltmälk (Wun) – letzte Phase des Milchgebens vor dem erneuten Kalben (von Kühen)
Wun.: »Die Küh äss aaltmälk, die losse ma baale trockesteh.«
aaltmodisch (Wun) – altmodisch
äämol (Ebr, Fdg) aamol (Odf, Rkh, Rph) – einmal.
Auch gebräuchlich in der Form: mool.
Odf.: »Aamol äas kaamol. Säg dos nonge mool. Hä gett vorbei on kemmd nerre mool ree.
Mächst du noch aamool des Maul off, da bassierd wos.«
Ebr: »Ämol werra Hämetloft genisse, ämol werra aale Fre-inde grieße.« siehe eemul
Aampetze (Bgh, Hem) Aambeese (Fdg) Aaminze – Ameise
Äan (Ban) – Flur
äana / äna / äaner / äner (Odf, Rkh, Rph) aana / aaner (Laa) – einer.
Odf.: äana, äane, äas. Fdg.: aana, aane, aas.
Odf.: »Äana höt dos Auto. Du bäast ma Äner. Do kemmd Äanä, on noch Äana.
Äana nom anere! Wos wert du Äana da allaa? Äana höt dos Audo.
Da loss da äas vo mer saa.«
Laa: »Ee aana Dur songe se dabei. Off aaner Stelle.« siehe eener
aanech (Laa) äänech (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – einig.
Laa: »Äwern Preis konne se sech ned aanech wärn.« siehe eenich
Aanke (Wun) – Genick. Wun.: »Da Omma ditts ee da Aanke wieh.«
aase (Fdg) – aasen
Aara (Hem, Rld) – Eder
ärere, ärrern, off-errern (Alh, Bgh, Hem, Rld) – luftig aufschichten, stapeln, Holz stapeln
(frz. eriger = errichten, aufrichten)
Aarastrand (Hem, Rld) – Ederstrand. »Ee Römmelaand om Aarastrand.«
äärder (Wun) Adj. – irden. Wun.: »Der vakiff äärder War, der reesende Hanneler.«
Aaschbännel (Fdg) – Schürzengesäßbändel
Äschgehänke (Alh) Aaschgehänke (Bgh, Hem, Rld) Aaschgehainke (Wun) – Kreuz
(unterer Teil der Wirbelsäule)
Wun.: »Mer ditts Aaschgehainke wieh, ech kann kaum noch strack geh.«
Aaschkerzelche (Odf) – Hagebutten
Aaschlära (Hem) – Arschleder (der Bergleute)
Aawa (Bgh) – Aber, im Sinne von Abneigung. Bgh.: »En Aawa hon.« (i. Sinne von dagegen sein)
Ääwer (Wun) – Augenbraue.
Wun.: »Die Flamme, die uffemoo ausem Owe kam, die harrem de Ääwer vabraant.«
ab (Blb, Hem, Rld, Wun) – ab, von, weg, fort.
Wun.: »Das mürr ab sufort annerschder wäre.«
Hem.: »Da Knobb äss baale ab. Traa dei Schulde itzd awwa baale ab.
Dü böwwest ma doch ned ab? Ab, ee d’s Bedde! Hä kemmd ab un zü mul vobei.
Ab, weg vo hie! Hä ged ab vo da Bühne. Dos lejjet awwa weid ab vom Wäg.
Vom drädde Daag ab gings’m besser. Ab dach de Medde!« siehe ob
Aban (Ban) – Augenwimpern
abarwe (Hem, Rld) -
1. abarbeiten, abrackern;
2. (Schulden) tilgen.
Hem.: »Se hon ähre Schulde baale abgearwed. Hä hot sech de ganze Wuche richtich abgearwed. Dü siehst abgearwed aus. Mer hon inse Pensum baale abgearwed.
Da Oddo arwede sech ab un da Josch gückde zü.«
abannere (Hem, Rld) – abändern
abbacke (Hem, Rld) – abbacken
abbasse (Hem) – abpassen.
Hem.: »Mer müssen da Bus güd abbasse. Dos harrest dü güd abgebassd.«
Abbedege (Wun) – Apotheke. Wun.: »Kannsde Hüsdesaft aus da Abbedege merrebra(i)nge?«
Abbedit (Wun) – Appetit. Wun.: »Loss da doderch da Abbedit ned vadarwe!«
abbe–ise (Hem, Rld) – abbeißen
Abbel / Appel Plural: Ebbel; Diminutiv: Ebbelche, Plural: Ebbelcher (Hem, Wun) Plural: Äppen (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Apfel.
Hem.: »Da Abbel felld ned weid vom Stamm.«
Wun.: »Der Abbel hat goar ned güd geschmaachd.«
Abbelmüs (Hem, Rld) Äppelmus (Odf, Rkh, Rph) – Apfelmus
Abbelkern (Hem, Rld) Äbbelkern, Plural: Äbbekerna (Odf, Rkh, Rph) – Apfelkern
Abbelknärwes (Hem, Rld) Äppelknirwes (Odf, Rkh, Rph, Wun) – Apfelknirps
Abbelkompott (Hem, Rld) Äppelkompott (Odf, Rkh, Rld, Rph) – Apfelkompott
Abbelkrotz (Hem, Rld) – Apfelkerngehäuse
Abbelküche (Hem, Rld) Äppelkuche (Odf, Rkh, Rph) – Apfelkuchen
abbezohle (Hem) – abbezahlen.
Hem.: »Dos hot sei Waschmaschiene noch ned abbezohld.« siehe obbezohn
abböwwe (Hem) – abbauen.
Hem.: »Dü böwwest ma doch ned ab? Mer müssen inse Zelt abböwwe.
Se böwwen de Preise ab.« siehe obboue
abbranne (Hem) – abbrennen. siehe obbrie
abbräche, broch ab, abgebroche (Hem) abbrache, abgebroche (Wun) -
1. abbrechen, niederreißen
2. unvermittelt, vorzeitig beenden. Wun.: »Se hunn der aale Schobbe abgebroche.«
abbränge (Hem, Rld) – abbringen
abbutze (Hem, Rld) – abputzen
abdaanke, abgedaankd (Hem, Wun) – abdanken, von einem Amt zurücktreten; im Perfekt: abgelegt, ausgemustert (von Kleidung)
Wun.: »Die Kläne kreejen die abgedaankde Mondüre vo den allere Geschwesder.«
abdraa (Hem, Rld) – abtragen
Abdreeb (Bgh) – Kahlschlag eines Waldstücks
Abdredd / Abtrett (Alh, Bgh, Gkh, Hem, Rld, Wun) – Abtritt, Toilette.
Wun.: »Mer hadden frieher en Abtrett uff’em Briehloch.«
abdreiwe (Bgh) – abtreiben, kahlschlagen (beim Wald)
abdünn, doot ab, abgedoo (Bgh, Hem, Rld) – abtun.
Hem.: »Die Sache äss dumed abgedoo.«
Bgh.: »Dück ab!« Wenn man in Berghausen übertreibt, dann kann es vorkommen,
dass die Leute dem Maulhelden zurufen: »Dück ab!« siehe obdu
abfällech (Hem, Rld) – abfällig.
Hem.: »Se lissen sech abfällech ewwa ähren Chef aus.« siehe obfällich
abfohre, fiehr ab, abgefohre (Hem, Rld) – abfahren.
Hem.: »Da Bus fährt immer pünktlich ab. Ech fohren bei da Kurve voo da Schossie ab.
De Bullezei hot de ganze Strecke abgefohre, awwa naud gefunne.«
abfodografiere (Hem, Rld) – fotografieren
Abfuhr (Hem, Rld) – Abfuhr. Hem.: »Dä krijjet als sei Abfuhr.« siehe Obfuhr
Abgang (Hem, Rld) – Abgang.
Hem.: »Da Landrat hot sech ken gürre Abgang vaschafft.« siehe Obgang
abgängig (Hem, Rld) – abgängig. Hem.: »Dos Auto äss seit langem abgängig.« siehe obgängig
abgäwe, gab ab, abgegäwe (Hem, Rld) – abgeben.
Hem. Präsens:
Hem.: »Sech med immed abgäwe.«
abgedaankt (Wun) – (von Kleidung:) abgelegt, ausgemustert
abgedrasche (Hem, Rld) – abgedroschen.
Hem.: »Loss dei abgedrasche Geschwätz!
Die Geschichte äss doch scho lange abgedrasche.« siehe obgedräsche
abgegolle (Hem) – abgegolten.
Hem.: »De Schulde feers Haus sein med dä Zohlinge itzd abgegolle.« siehe obgegolle
abgeläje (Bgh, Hem, Rld) – abgelegen.
Hem.: »Die Leire wuhnen ee nem ganz abgeläjene Näsd.«
Aber: »Dos äss e ganz abgeläje Näsd / Haus.«
abglobbe (Hem, Rld) – abklopfen
abgre-ife, gräff ab, abgegräffe (Hem, Rld) – abgreifen.
Hem.: »Dos sein laurer abgegräffene Witzjer.« siehe obgre-iffe
abgücke (Hem, Rld) - abgucken
abhaale, hill ab, abgehaale (Hem, Wun) –
1. abhalten;
2. den zu zahlenden Geldbetrag beim Einkauf berechnen;
3. abhalten, ein Kind so halten, dass es seine Notdurft verrichten kann.
Hem.:
Wun.: »Hosde ma dos Stecke Seefe ö abgehaale?«
Hem.: »Wemmaren ned abgehaale hedden, wäre ee sei Unglecke geraand.«
abhacke, abgehackd (Hem, Rld) – abhacken.
Hem.: »Ehnder lossen ech mer de Haand abhacke, als dass ech mech feer su wos härgäwen!
Hä schwatzd su abgehackd. Dämm hon se de Riewe abgehacktd« siehe obhacke
Abkarzinge (Bgh) – Abkürzung
abklabbere (Hem, Rld) – abklappern.
Hem.: »Derren Owend wünn ma alle Wa(r)ddschafte abklabbere.« siehe obklappern
abknapse (Hem, Rld) – wegnehmen, etwas abzweigen, abknipsen
abknipse (Hem, Rld, Wun) – abknipsen, abtrennen, abkneifen, abzwicken.
Wun.: »De Grußmudder hot de vawälkde Bliere immer merren Fänger abgeknipsd.«
siehe obknipse
abkoade, abgekoaded (Hem, Rld) – abkarten.
Hem.: »Dos ärre abgekoaded Speel.« siehe obkoade
abkoche (Hem, Rld) – abkochen.
Hem.: »Dos Wasser äss abgekocht. Mer kochen döisse ab.« siehe obkoche
abkomme, kam ab, abgekomme (Hem, Rld) – abkommen.
Hem.:
Hem.: »Mer sein vo su kostspeelijje Pleene als lange abgekomme.« siehe obkomme
ablaatsche (Hem, Rld) – ablatschen.
Hem.: »Se hon alle Adresse abgelaatscht awwa nimmend gefunne.
De Schüh sein abgelaatschd; köf deer nöwwe!« siehe oblatsche
ablagere (Hem, Rld) – ablagern. Hem.: »Dä Wein äss güd abgelagerd.« siehe oblagere
abläse, las ab, abgeläse (Blb, Hem, Rld) – ablesen.
Blb: »Hä sull de Röbbe schleinigst vom Kappes abläse.«
ablee (Hem, Rld) – ablegen. Rld.: »Dos leede sein Mantel ordentlich ab.« siehe oblee
ablosse (Hem, Rld) – ablassen
abluchse (Hem, Rld, Wun) – abluchsen, durch Überredung oder List von jdm. erhalten oder erfahren; ablisten.
Wun.: »Ech wäll emol säh, ob ech dem Vadder e pooa Scheine abluchse kann.«
abmache, mochde ab, abgemochd (Hem, Rld) – abmachen.
Hem.: »Dos homma su abgemochd!« siehe obmache
abmule (Hem, Rld) – abmalen. Rld.: »Du will ech ned abgemuld sei.«
abmurkse (Hem, Rld) – umbringen
abnämme, nahm ab, abgenomme (Hem, Rld) – abnehmen
Abneijinge (Wun) – Abneigung. Wun.: »Ech hun e Abneijinge gää su faddes Ässe.«
Abord (Alh) – Abtritt, Toilette
abräche (Hem, Rld) – abrechnen. Hem.: »De Arwed müss aschhd noch abgerächd wäre.« siehe obräache
abrackere (Hem, Rld) – sich abmühen
Abreese (Hem, Rld) – Abreise. siehe Obreese
abreese (Hem) – abreisen.
Hem.: »Ech reesen ab.
Hem.: »Mer reesden ab und fiehren nu Seje.« siehe obreese
abrë-ise, räss ab, abgerässe (Hem, Rld) – abreißen.
Hem.: »Da Kontakt äss nie ganz abgerässe. Da Knopp äss abgerässe.
Ech rëißen deer noch da Kopp ab!«
Abreiwinge (Wun) -
1. das Abreiben;
2. Prügel, scharfe Zurechtweisung. Wun.: »Der Borsche mürr emoo e Abreiwinge krejje.«
Abrel (Bgh, Hem, Rld) – April. Hem.: »En Abrel schecke.«
Abrelsgäck (Hem, Rld) – Aprilsgeck
abrutsche (Hem, Rld) – abrutschen. siehe obrötsche
absaa (Fdg, Hem, Rld) saad ab, abgesaad (Hem, Rld) – absagen.
Hem.: »Se hon de Reese nu Spanien abgesaad. Dos Fest äss abgesaad.«
absäh, soog ab, abgesäh (Hem, Rld) – absehen.
Hem. Präsens:
Hem.: »Duvonne abgesäh … Mer sähn duvonne ab, dos Gäld med dem Gericht eezedreiwe.«
äbsch (Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – schlecht gelaunt, verstimmt, auch: verkehrt herum
abschaffe (Hem, Rld) – abschaffen.
Rld.: »Mer hon de Kieh abgeschafft.«
(Wir haben die Kühe abgeschafft = die Landwirtschaft aufgegeben.) siehe obschaffe
abbschlaa (Hem, Rld) – abschlagen, ablehnen. Hem.: »Hä hot’m dos glatt abgeschlaa.«
abschlisse (Hem, Rld) – abschließen. siehe obschlisse
abschra(i)cke (Wun) – abschrecken.
Wun.: »Dås sall dejj awwer ned åbschra(i)cke, es sälwert moo ze prowiere.«
abschweife (Wun) – abschweifen, vom Ziel bzw. vom Thema abkommen
Wun.: »Ma kann es em osäh, wie e abschweift merren Gedaanke.«
abschwälze (Wun) – Grasland bis auf die Narbe abbrennen.
Wun.: »Hä schwälzde de Seechplacken ab, wie mer doher kamen.«
abselut (Wun) -
1. vollständig;
2. überhaupt, ganz und gar.
Wun.: »Darr äs abselut richdich, wos de do gesaat host.«
absterwe, starb ab, abgestorwe (Hem) – absterben
abstibberen (Wun) – abstützen.
Wun.: »Die Esde mürre ma abstibberen, do ha(i)nken doch su veel Ebbel dro.«
abstra(i)cke (Wun) – abkürzen. Wun.: »Dü kånnst da Wäg åbstra(i)cke.«
abstöwe (Hem, Rld) – abstauben. siehe obstäwe
abstreire (Wun) – abstreiten, leugnen. Wun.: »Hä streit alles åb.«
abtraa, traade ab, abgetraa (Hem) – abtragen. Hem.: »Traa dei Schulde itzt awwa baale ab.«
Abtreeb (Wun) – Kahlschlag. Wun.: »Hunnse der Abtreeb da als werrer eegeplaanzt?«
Abtrett (Wun) – Abtritt, einfache Toilette. Wun.: »Frieher stink en Abtrett uf’m Briehloch.«
abtreiwe, treeb ab, abgetreewe (un) – eine Waldfläche kahl schlagen.
Wun.: »Dos gaanze Stegge Waald sall detz Friehjohr abgeträwwe wäre.«
Abtrocksdüch (Wun) - Abtrockentuch, Geschirrtuch.
Wun.: »Dos Abtrocksdüch äs nass, ech krejjen mare anneres ausem Schraank.«
Abwesselinge (Wun) – Abwechslung.
Wun.: »E bessje Abwesselinge weer itzt gor ned schlaa(i)cht.«
abzwacke (Wun) – abzwacken, abknapsen. Wun.: »Do hun ech mar e Stecke vo abgezwackt.«
abzohle (Hem) – abzahlen
ach (allg) – Ausdruck der Verwunderung, des Bedauerns, des Beklagens.
Wun.: »Ach, warrr äs dos schee!«
achd / acht, achde (Hem) – acht.
Hem.: »Mer zehlen: … sewwe, achde, neine, zahne. Mer saan: Es äss achd Ühre.«
Wun.: »Ee acht Wuche kumm ech werrer.«
Achd Dage = eine Woche. Wun. »Ech sall ee achd Dage werrer nomm Dukder kumme.
Dü håst ogger bes åchde gezåhlt.«
Achde basse! – Aufpassen!
achdzig (Blb) – achtzig (Zahlwort) siehe ochdzig
Äche (Odf) – Eiche.
Odf.: »Höll ma mol de Äche!« (Hol mir mal die Eiche! = den Krückstock aus Eichenholz.)
Odf.: »Wos kimmerts de Äche, wenn sech de Sau drönger reiwed?« siehe Eeche
Ächholzpuhl (Fdg) – Eichholzkolk. Fdg.: »Ech schweamme eem Ächholzpuhl."
Äckbaanke (Odf, Rkh, Rph) – Eckbank
Äcke (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Ecke.
Fdg.: »Hä werr em de Äcke brocht. Hä saust em de Äcke rem.
Mer sei em de Äck rem v’rwaandte.«
äcke (Fdg) -
1. anecken. Fdg. »Du äckst o.«
2. ärgern, schikanieren. Fdg.: »Hä eckt o de Keanne.«
Äcker / Ägga, Plural: Acker (Hem, Rld) A(i)cker, Plural: Acker (Wun) – Acker.
»De Mannsleire fohren Mäst uffen A(i)cker. Mer wünn morn a(i)ckeren, wenn ds Wäřer gütt äs.« mhd. ackern, eckern: ackern [MhdT]
äckere / äggare (Bgh, Hem, Rld) äckarn, äckern (Fdg, Odf, Rkh, Rph, Wun) – ackern, umpflügen, den Acker bestellen; auch: schwer arbeiten, schuften.
Wun.: »Mer wünn morn a(i)ckeren, wenn ds Wärer güd äs.«
Äckergerätschofde (Fdg) – Ackergeräte
äckech (Odf, Rkh, Rph) – eckig
Äckesteher (Fdg) – Eckensteher
Äckhaus (Odf, Rkh, Rph) – Eckhaus
Äcksoijel (Fdg) – Ecksäule/Eckpfosten am Haus. Fdg.: »On nemmt de Äcksoijel med.«
Äcksta (Fdg) – Eckstein
Äckzoh (Fdg) – Eckzahn
Adacht (Mol) – Andacht. Mol.: »Un leien hie un du ee steller Adacht stenn.«
adda (Bgh) – adda krijje – Bescheid bekommen; adda schegge – Bescheid geben
Äder gäwe – benachrichtigen. (frz.: »ordre« geben. vgl. Claudi, Wittgenstein 1977, Seite 107)
äderbissig (Bkb, Wom) – bissige, hexige Person
addu (Ban) – egal, einerlei
Adler, Plural Adler (Wun) – Adler. Wun.: »Uff dem Gäldstecke ärrřen Adler hange druff.«
Adresse, Plural Adresse (Wun) – Adresse.
Wun.: »O welche Adresse sall ech dos Bakeet schecke?«
adressiern (Fdg) – adressieren
adrett (Fdg) – adrett
Adüch (Hfs) – Ablauf der Küchenspüle in die Dachrinne
Advent, (Wun) – Advent.
Wun.: »Wie schwenge de Zeit vagett, morn äs schonn da drädde Advent.«
afach (Fdg) efach (Hem, Rld) – einfach
afällig (Fdg) – einfältig
afange, fing o, ogefange (Mol) – anfangen. siehe ofange
Affe, Plural: Affe (Fdg, Wun) – Affe.
Wun.: »Dü bäst woll vom weile Affe gebässe ( … nicht recht bei Sinnen.)«
Affeaasch (Fdg) – Affenarsch.(Schimpfwort)
Affegode, Plural: Affegode Wun) – Advokat, Anwalt.
Wun.: »Der harre Maulwark wie en Affegode.«
affich affig (Fdg, Wun) – affig, eitel, geziert. Wun.: »Stell dech ned su affich o!«
affohrede – erschrocken sein (evtl. frz. effrayer = erschrecken)
aggerot (Wun) – akkurat. Wun.: »Der junge Mann ärr immer ganz aggerot geklett.«
ägstern (Fdg) – schikanieren. Fdg.: »Die ägstern o däm Jonge.«
ah wah (Wun) – ah bah. (Ausruf des Abscheus, der Ablehnung)
Wun.: »Ah wahh, wie kannsde dos bluß da(i)nke!«
ahne (Wun) – ahnen Wun.: »Dess dos ned güd ged, hun ech glech geahnt.«
ähnlich (Fdg, Wun) – ähnlich.
Fdg.: »Doas Känd seuht dear ähnlich.«
Wun.: »Die Kleerer sein ned glich, awwer se hun ähnlijje Muster.«
Ähnichkeit (Fdg) Ähnlichkeet, Plural: Ähnlichkeere (Wun) – Ähnlichkeit.
Wun.: »Die Ähnlichkeet äs ned vo da Haand ze weise.«
aholle (Bgh) – erholen
Ähre (Mol, Wun) -
1. Erde (Mol)
2. Ähre. Wun.: »Die Känne senn Halme met Ähre droo merre ee de Schule bra(i)nge.«
ähre, ähren (Hem, Laa, Mol, Rld) – ihre, ihrem
aißerscht (Wun) – äußerst . Wun.: »Losses ned zm Aißerschde kumme!«
Aiwe (Ebr, Hem, Rld, Wun) – Aue (zu Bad Berleburg)
Wun.: »Äs harr em Kriech e Zeit laank uff da Aiwe ee ner Fawwericke gearwet.«
aiwisch (Hem) – Person, Gegenstand aus Aue, z.B.: da aiwische Hermann.
Äje (Odf, Rkh, Rph) – Egge. Odf.: »Es woar veel Dräack om Äcker on äach on da Äje.«
siehe Eeje
äje (Odf, Rkh; Rph) – eggen. Odf.: »Ech hon geäjet.«
Äjedoor (Odf, Rkh, Rph) – Eigentor. Odf.: »Dä höt e Äjedoor geschosse,«
Äjelob (Odf, Rkh, Rph) – Eigenlob. Odf.: »Äjelob stenkt, anner Lob klengt.«
ajo – ach ja
akelde, akull (Bgh) – erkälten
Akkord (Fdg) – Akkord. Fdg.: »Ehr hötts wöll em Akkord.«
Alb (Wun) – Alb, drückendes Gefühl der Angst. Wun.: »Mech hot die Nocht da Alb gedreckt.«
alwerich (Wun) – albern. Wun.: »Ehr Känne, wos seid ehr alwerich.«
Alderation (Wun) – Aufregung, Schreck, Verwirrung.
Wun.: »Worre Alderation uff nichderen Maĝe!«
alderiere, sech (Bgh, Hem, Rld, Wun) alteriern, sech (Odf, Rkh, Rph) – sich aufregen, sich ärgern.
(frz. alterer = verderben, verändern, entstellen, verfälschen)
Hem.: »Alderier dech ned su.« »Dos ka mech alterirn.« Das kann mich aufregen.
Wun.: »Äs hot sech su alderiert weil dos Känd ned noh häme komme wor.«
Äldeste (Fdg) – der / die Äldeste. Fds.: »Insen Äldeste (Junge)« »Inse Äldeste (Madche)«
Aldor (Fdg) – Altar
Aledder (un) – unteres Seitenteil des Heuwagens,
an denen Halterungen für das obere Leitergerüst angebracht sind.
Wun.: »De Aledder äs dos stumbe Seiredeel vom Haawaa.«
alert (Fdg) – alert. Fdg.: »Hä earre e alertes Berschelche.«
Alertshause (Wun) – Alertshausen. Dorf im Norden des Altkreises Wittgenstein
Heimat – und Verkehrsverein Alertshausen.
Alertshausen ist seit der Eingemeindung im Jahre 1975 ein Ortsteil von Bad Berleburg
aus Wikpedia:
Höhe: 437 m,
Fläche: 4,47 km,
Einwohner: 253 (3. Febr. 2014)
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner/km
Neckvers für Alertshausen: »Mer gen merrrem Schormche on dem Korbche ee de Korche.«
Spottname: »Schwoalcher.«
Wun.: »Mer hunn dos Bichehulz vo da Ehalle bei Alertshause gehollt.«
all (Fdg) – alle
Alla / Aller (Bgh) Äller (Fdg) – Eltern
Allaschennde (Odf, Rkh, Rph) - Allerschönste
Alldägliche (Fdg) – Alltägliche
Alldoog (Odf, Rkh, Rph) – Alltag
alle, alles (Blb, Hem, Odf, Rkh, Rph) – alles. Odf.: »Alle merrenanner.«
alle (Wun) – aufgebraucht, zu Ende gegangen
Wun.: »Ech kann da Grissbrei ned alle bra(i)nge.«
allebeere (Mol) – allebeide
alleene (Hem, Rld) allääne (Wun) – allein.
Wun.: »Dos bäs dü ganz alläne ee Schuld.«
Rld.: »Ech sein ganz alleene.«
allemann (Wun) – jeder, alle. Wun.: »Se sein med allemann do.«
allehand – (Bgh, Fdg) allerhaand (Wun) – allerhand ziemlich viel, allerlei.
Bgh.: »Allehand Wägg.« Wun.: »Dar äs jo allerhaand!«
allerwäje (Wun) – überall. Wun.: »Allerwäje sein de Leire schonn beim Haa mache.«
Alleminium (Wun) – Aluminium.
Wun. »Dos Melchkannche wor aus Alleminium un hadde als manche Bülle.«
allemul (Fdg) allemoo (Wun) – allemal, jedenfalls, gewiss, freilich, allemal.
Wun.: »Darr äs allemoo besser, wie hie remzesetze un Dömme ze dreh.«
allenfalls (Fdg) – allenfalls
Äller (Fdg) – Eltern
allerdings (Fdg) – allerdings
allererschd (Odf, Rkh, Rph) -
1. Da Allererschde: der Allererste
2. Zu allererschd: Zu allererst . Odf.: »Zu allererschd komm ech.«
Allerklennsde (Mol) – Allerkleinste
allerläje(Fdg) – allerlei. Fdg.: » ’s kom allerläje zesome.«
Ällernhaus / Ällarnhaus (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Elternhaus
Alleroiserschde (Fdg) – Alleräußerste. Fdg.: »Dos ear awwa each dos Alleroiserschde.«
Allerschgrenze (Fdg) – Altersgrenze
allerwäje (Wun) – überall.
Wun.: »Allerwäje sein de Leire schon om Haa mache, nür ehr wellt noch net ofange.«
alles (Blb, Mol, Wun) – alles. Wun.: »Ärr alles ee Ordeninge?«
allesamt (Wun) – allesamt. Wun. »Dos sein doch allesamt Gauner!«
alleweil (Bgh, Blb, Fdg, Hem, Laa, Odf, Rkh, Rph, Wun) -
1. jetzt
2. Endlich.
Wun.: »Alleweil äss da Grosche gefalle.« Fdg.: »Alleweil geds los.«
Allerweltskearle (Fdg) – Allerweltskerl. Fdg.: »Du beast doch en Allerweltsearle.«
Allerwerteste (Fdg) – Allerwerteste. Fdg.: »Du käst mejemol om Alerwerteste.«
allmählich (Fdg) – allmählich. Fdg.: »Allmählich kemmde ze Verstaand.«
Allmächtije (Fdg) – Allmächtige. Fdg.: »Allmächtijer, wos sall dos ?«
Allmudder (Wun) – Großmutter.
Wun.: »Mei Grußmudder hot werrer ähre Grußmudder ’Allmudder’ gesaat.«
Allvadd (Wun) – Großvater.
Wun.: »Frieher saaren die aale Leire »Allvader« stots Grußvadder.«
allwessend (Fdg) – allwissend
allze (Fdg) – allzu
Almose (Wun) – Almosen. Wun.: »Der nemmt kää Ǻlmose.«
als (Blb, Hem, Wun) -
1. schon
2. Immer;
Wun. »Bäsde als werrer do? – Err äs doch als dossälwe!«
Hem.: »Ech well als naud mieh saa.« siehe schoo.
Das schriftdeutsche Wort »als« (z.B.: »Als er nach Hause kam …«) hat keine Entsprechung.
Man sagt hier z. B.: »Wie hä heeme kam.«
alsbaale (Fdg) – alsbald
alsda (Fdg) – alsda. Fdg.: »Alsda bes hanu.«
alsemul (Fdg) alsemoo (Wun) – manchmal, hin und wieder, schon einmal.
Fdg.: »Als Neackels hon ech dej alsemul gesieh.«
Wun.: »Sei Schwäsder kemmt alsemo un besichd en.«
also (Fdg) alsu (Wun) – also.
Fdg.: » ’s bleiwet also dobei.«
Wun.: »Alsu, sags noĝĝ emoo, derr ejjes merreschreiwe kann.«
alswerrer – als wieder, schon wieder
Älsoff (Wittgenstein III, Seite 22) – Elsoff.
Dorf im Norden des Altkreises Wittgenstein. Heimatverein Elsoff.
Neckvers für Elsoff (Wittgenstein III, Seite 22) »Sö Jöst, sei getröst, itz glech gets lös.« Spottnamen: »Söremenna,« »Soppejeeste.« (Wittgenstein III, Seite 25)
ältlich (Fdg) – ältlich. Fdg.: »Doar ea scho wos ältlich.«
alware (Amt, Hem, Rld) – albern
alwerich (Bgh, Wun) – albern. Wun.: »Ehr Känne, wos seid ehr alwarich!«
Alwernheeere (Fdg) – Albernheiten
Alwert (Fdg) – Albert
äwe – eben
äwe mool – eben mal