H
Ha (Fdg) – Heu. Fdg.: »Mer duh Ha ee.« Wir ernten Heu.
hä (Fdg, Rld) – er (Personalpronomen)
häa / här (Bgh) – her
Haabau (Wun) – Heuboden, Scheunenteil über dem Stall, wo das Heu gelagert wird.
Wun.: »Ääner sting uffen Haabau un zog on Seeler, dess da Haauffzog ee Bewejinge kam.« siehe Hai
Haabiche (Fdg) – Hainbuche
Häad (Bgh, Hem, Rld) – Herd
Hääf (Fdg) Hööf (Hem, Rld) – Haufen. Fdg. »Da ganze Hääf braante.«
Haald (Fdg, Hem) – Halt.
Hem.: »Hie äss kenn Haalt mieh.«
Fdg.: »Du v’rleerscht de Haalt. Etze awwa Haalt.«
haale, hill. gehaale (Bgh, Fdg, Hem, Rld) – halten.
Bgh. Präsens:
Fdg.: ech haale. Hem.: »Ech haalen dech doch ned uff?«
Fdg.: »Du hältst doas nerr aus. De Modder hill’s Kleene obb.
Woss hillest du wöll dovo? Doas hill vo Elwe danne bäs zum Meddokloire.«
Bgh.: »Äs held vo zwölwe bis Medag.«
haalare (Bgh) – Hochzeitsbrauch
Haalädder, Plural: Haläddern (Fdg) Hailedder (Rld) – Heuwagenleiter.
Fdg.: »De Haläddern off d’m Hawage.«
haam (Fdg) häme / heeme (Hem, Wun) – nach Hause, heim.
Hem.: »Heeme gen mer ned.« Häufiger auch mit »nu«, »no« – nach – verbunden: nu / no heeme / haame. deheeme (Hem) dehaame (Fdg) – zu Hause.
Wun.: »Larr ins lusfahre, de Känne wünn häme.«
Haama (Bgh, Hem, Rld) – Hammer
Haame (Bfl, Bkb) – Haltebügel am Anspannzeug des Pferdegespanns.
Bfl: »Da Haame es mit des wichtigste Dääl vom ganze Ohspannzech beim Paaregespann.«
Haamoore (Odf, Rkh, Rph) – In gleichmäßig langen Reihen auf den Wiesen zusammengerechte Heuschwaden
Haand, (Bgh, Fdg, Hem, Rld) Diminutiv: Hängelche, Plural: Hänge (Bgh, Hem, Mol, Rld) Plural Hänne (Fdg) Plural: Hanne (Rld) – Hand.
Hem.: »Dufeer leen ech mei Haand ee d’s Feier.«
Fdg.: »Doas hött werra Haand noch Fuss. No mol Haand off’s Herze. Deam rötscht de Haand leche aus. Ech hon alle Hänne voll ze duh. Eam sei alle Hänne gebonne.
O deer weall ech m’r doch de Hänne ned dreackrg mache.
Doar eas besser wie e de Haand gescheasse.«
Rld.: »Hä hot zwee linke Hanne.«
Bgh.: »Dos scheene Hängelche gäwe« (Das Schöne rechte – Händchen geben, B. Stremmel)
Haanddäsche (Odf, Rkh, Rph) – Handtasche
Häänze (Wun) – männliche Katze, Kater.
Wun.: »Insen Häänze äs veerem Haus vånem Audo ewwerfåhre worrn.« siehe Korra
Haarääch (Wun) – schwüles, dunstiges Wetter.
Wun.: »Dos wor ogger Haarääch, gebletzd un gedunnerd hots hie ned.«
Häarde (Odf, Rkh, Rph) – Hirte.
Odf.: »Häardes« (ein ortsüblicher Hausname.
Es war das Haus des Hirten, meist am Ortsrand gelegen.)
Haaschos (Odf, Rkh, Rph) Haischoss (Wun) – Ein gemauerter Trichter, durch den das Heu und Stroh vom Dachboden durch das Haus bis zum Stall einfach und sauber befördert wurde.
Wun. »Wenn ds Haa gezebbt wår, würsch derchen Haaschoss en Stall gearwed.«
Haastonn (Odf, Rkh, Rph) – bis unter das Dach eingelagerte Heuschichten
Haazepper (Odf, Rkh, Rph) – Ein Eisenhaken mit Holzstiel mit dem man im Winter die tägliche Heumenge aus dem festsitzenden Heuhaufen herauszupfte.
Hacke (Hem, Rld) – Hacke
hacke (Fdg, Hem) – hacken
häfe (Fdg) hefe (Hem) – häufen
Hafel (Rld) – ein Handvoll
häfeweise (Fdg, Odf, Rkh, Rph) hefeweise (Hem, Rld) – haufenweise.
Odf.: »De hött häfeweise Dräack om Stäacke.«
haggele (Bgh, Hem, Rld) – Huckepack auf dem Rücken tragen
Hagicke Plural: Hagicke (Wun) – Hagebutte, Frucht der Rose (Rosa)
Wun.: »Die hoorijje Nessercher, die ma ausen Hagicke dregge kann,
hun de Känne gääre åls Juckbulwer genumme.«
Hai / Hei (Bgh, Hem, Rld) Ha / Haa (Fdg, Odf, Rkh, Rph, Wun) – Heu.
Fdg.: »Der hött sei Ha eem Trocke. Ech hön mei Ha önger Dach on Fach.
’n Wawel Ha. E Schleppche Ha. Hä hött Geald wie Ha, nur ned so laank.«
Wun.: »Mer hunn haure zwee Wafel Haa häme gehollt.«
Odf.: »Eem Sommer werds Haa gemöcht.
Wenn’s etze schee Werra ged, mache mehrsch Haa.«
Haibalge / Haibalke (Hem, Rld, Wom) Haabalge (Odf, Rkh, Rph) – Heubalcken, der Dachboden für das Heu.
Haichel (Gkh) – Flachsbearbeitungswerkzeug
ha(i)cke (Wun) – Junge werfen, gebären (bei Kühen und anderen Tieren)
Wun. »Kumm merre en Stalll, die Küh ha(i)ckt.«
Ha(i)ckebock (Wun) – verwachsenes Stück Holz; 2. störrischer Mensch.
Wun.: »Aus dämm Ha(i)ckebock kannsde kää Leffel mache.«
Haigawwwel (Bgh, Hem, Rld) Haagowwel (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Heugabel
Haihebba / Heihepper (Bgh, Hem) Haahepper (Odf, Rkh, Rph) – Heuschrecke, Heuhüpfer
Haikegel (Hem, Rld) Haakäjen (Odf, Rkh, Rph) – Heukegel, kleine Heuhaufen
Haimache (Hem, Rld) Haamache (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Heuernte.
Odf.: »Ech häalfe beim Haamache.«
Haimachferie (Hem, Rld) Haamachsferie (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Heumachferien, Sommerferien.
(Die Sommerferien waren für die Kinder die Arbeitsferien fürs Heumachen.)
Haimachszeit (Hem, Rld) Haamachszeit (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Heumachzeit.
Odf.: »Ee da Haamachszeit.«
Ha(i)nke Plural: Ha(i)nke (Wun) – Henkel.
Wun.: »Da Korb äss vull berr o de Ha(i)nke.«
Haioffzog (Wom) – Heuaufzug.
Wom: »Med dem Haioffzog worde dos Hai of den Haibalge gelod.«
Haischoss, m. (Wdh) Haaschoss (Wun) – Heulucke. (Durchlass für Heu vom Heuboden nach unten) Wun. »Wenn d’s Haa gezebbt wor, würch derchen Haaschoss en Stal gearwed.«
Haisome (Hem, Rld) Haasome (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Heusamen
Haiwage (Hem, Rld) Haawaje (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Heiwäh – Heuwagen
haiwe, heeb, geheewe (Hem) – hauen.
Hem.: »Deer haiwen ech glech de Huke full. Da Heina heeb gäster haure d’s Hulz.«
Haiwehais-che (Gkh) – Holzschuppen. Dort wurde das Holz gespalten – gehauen (geheewe) – und zum Drechseln oder Schnitzen bearbeitet.
Haiweklotz (Gkh, Wem) – Hauklotz, aufrechtstehender Holzstamm etwa 80 cm hoch.
(Baumstumpf, knorrig und fest, auf dem zumeist Ofenholz gespalten wird)
Hajel (Bgh) – Hagel.(Wun)
Ha jo (Wun) (verstärkender Ausruf bei positiven Aussagen oder Fragen)
Wun.: »Dos hosde als gesäh, ha jo?«
Halbschlejer (Wun) – Halbschläger, Mischling.
Wun.: »Die Leiře, die en Zijeiner åls Allerdeel hadden, die hissen se Hålbschleejer.«
hälfe, hulf, gehulfe (Hem, Rld) häalfe (Odf, Rkh, Rph) – helfen.
Odf.: »Häalf mer mool. Ech honnem geholfe.«
Häljeboan, offem Häljeboa – Heiligenborn. Dorf im Süden des Altkreises Wittgenstein
häll (Bgh, Hem, Rld) – 1.hell 2. laut. Hem.: »Häll krische wie e Känd.«
Hälquelle (Odf, Rkh, Rph) – Heilquelle
halwerlei (Wun) – halbwegs, einigermaßen, leidlich.
Wun.: »Es hot su halwerlei gegange.«
Hambel, Plural: Haambe (Wun) – dummer, ungeschickter Mensch.
Wun.: »Der Hambel hot sej ee d’s Bockshorn jaa losse.«
hambelich / hambelijje (Wun) –
1. ungeschickt,
2. dumm.
Wun.: »Dos hambelijje Händ äss de Trebbe rengergefalle.«
Håmel, Plural Hämel (Wun) – Hamel. Dreckrand unten an der Kleidung.
Wun.: »Dei Hose harren Hämel.«
Hamet / Hamed (Fdg) Hemet / Hemed (Hem, Rld) – Heimat
hammare (Bgh) – hämmern
ha nää (Wun) – Ha nein (verstärkender Ausruf bei negativen Aussagen oder Fragen)
Wun.: »Ha nää, su wädde doch ned ausem Haus geh?«
Handsche, Plural Handsche (Bgh, Hem, Rld) – Handschuh
Handschlog (Odf, Rkh, Rph) – Handschlag. Odf.: Dä mächt kenn Handschlog mieh.«
Handwäajelche (Odf) – kleiner Handwagen
Hänfdaling (Bgh) – kleines, schmales Kerlchen
Hennachde (Hem, Rld) Wun) Hinnachde (Odf, Rkh, Rph) Hengerschte – Hintern, Po.
Odf.: »Bleib met deim Hinnachde dahame. Setz dech off dein Hinnachde.
Dos met seim bräre Hinnachde.«
Rld.: »Nämm dein Hennachde do weg.«
hänge / hänke (Alh, Bgh, Fdg) hänge, hing, gehunge (Bgh, Hem, Odf, Rkh, Rph) – hängen. Odf, Rkh, Rph: »Ech wäall de Schellsetta on Waje hänge.«
Hängelohrn (Odf, Rkh, Rph) – Henkelohren. Odf, Rkh. Rph: »De hött Hängelohrn.«
hangenaus (Wun) – 1. nach hinten hinaus; 2. (wirtschaftlich, gesundheitlich) schlechter werdend. Wun.: »Bei denn geds hangenaus.«
hangerem (Wun) -
1. hinten um etwas herum;
2. heimlich, auf Umwegen;
3. unehrlich. Wun.: »Nämm dejj ee Ochde, der äss hangerem.«
Hängerwaa (Wun) – Himterwagen
hangewerrer (Wun.) –
1. bis zum Anschlag (geöffnet), sperrangelweit;
2. am Ende (mit dem Geld etc.) Wun.: »Dos Fänsder stedd hangewerrer uff.«
Hånkelche, Plural Hänkelche (Wun) – Henkelchen.
Wun.: »Mach emoo dei Hängelche uff, ech hun woas fer dech.«
hänna (Bgh, Hem, Rld) – hinter
hännananna (Bgh, Hem, Rld) – hintereinander.
Bgh. »Hännananna kumme« (Hintereinander kommen = streiten)
hännernanner, hännernä her – hintereinander her
hännareggs (Bgh, Hem, Rld) – hinterrücks
hänne (Bgh, Hem, Rld) herne (Odf, Rkh, Rph) – hinten.
Odf.: »Vo vorne bes herne. Hernam Haus. De höts feustedecke hernan Ohrn setze.
Ech schloo da glech pooar henarn Wersching. Herne ree.
Dos hött de herna meim Röcke gemöchd.«
hänne (Wun) – hier innen. Wun.: »Bleib hänne, dü håst noch da Hüsde.«
hänneab sei (Bgh) – hintenab sein (der Letzte sein)
hannele (Bgh, Hem, Rld) – handeln
hännerem sei (Bgh) – hintenherum sein (= nicht vertrauenswürdig sein, B. Stremmel)
Hannes (Bgh) – 1. Tölpel, 2. Popel. (Schimpfwort)
hännewerra sei (Bgh) – hintengegen sein (= kein Geld mehr haben, B. Stremmel)
Hansche, Plural: Hansche (Rld) – Handschuh. Wun.: »Zick da Hansche o.«
Hänkel (Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – Henkel
Hänkeldebbche (Hem, Odf, Rkh, Rph) – Henkeltöpfchen
hannoh, hernoh (Adv.) – nachher, später »Ech wäll hannoh uffen Kerchhob ge.«
Hanstapp Hånsdåpp (Wun) – Hamswust.
Wun.: »Darr ärren Hanstapp, der su wwos mechd.« (Schimpfwort)
Härdevieh (Hem, Mol) – Herdenvieh.
Mol.: »Weeß, em Grendche genn de Glocke, va dämm liewe Härdevieh.«
harne (Wun) – blasen (auf dem Hirtenhorn)
Wun.: »Wenn da Harde harnde, da müssde ds Vieh ausem Stall gelosse wäre.«
Harr (Hem, Rld) – Herr
Harrgod (Hem, Rld) – Herrgott
Harrgodsdierche (Bgh, Gro, Rld, Sas, Sch) Harrgodshinkelche (Blb, Els, Die, Wem) – Marienkäfer. (vgl. Wittgenstein III, Seite 305) siehe Hansgadierche (Fis) Golddierche (Gkh)
harrlich (Bgh) – herrlich
Harsch (Bgh) – Hirsch
Harschgewechde (Bgh) – Hirschgeweih
Dem Harsch o’s Hann hänge – Dem Hirsch ans Horn (Geweih) hängen
Etwas ausführen, was von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.
Härrnworscht (Odf, Rkh, Rph) – Hirnwurst. Das Schweinehirn wurde früher bei den Hausschlachtungen mit Schweinefleisch zu Wurst verarbeitet.
Odf.: »Wie ma vom Schetzefest koome, harre ma noch Hunger
un do hun ma im dampige Kopp de Härrnwoarscht gesse.«
Harwesd (Bgh) – Herbst
Harze (Bgh, Hem, Rld) – Herz
Hansgägel (Odf, Rkh, Rph) – Zappelphilipp. Rkh: »Du Hansgägel!« (Schimpfwort)
Hannsgetreu (Fis) Hansdröwel (Sas) – Johannisbeere. Gehannstrauwe
Hansgadierche (Fis) – Marienkäfer. siehe Hergottsdierche
Harwesdmadd (Bgh) – Herbstmarkt
häs (Fdg, Odf, Rkh, Rph) hees (Hem) – heiß.
Hem.: »Dos Ässe äss noch ze hees.« Rld.: »Wos woar dos en heese Summer!«
Odf.: »Haure werds häs. Mer läaft’s häs on kaald de Bockel rob.
Die Sache äas ma zu häs. Da Hond äas häs. Da Modoor hött sech häß geläafe.«
häsern haseren (sw.V.) – rollen »Do gück, da Båll äs de Bäärg nenger gehasert!«
Hasome (Fdg) – Heusamen
Hastonn (Fdg) – Heuboden
haure (Alh, Bgh, Bkb, Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph, Wom, Wun) – heute.
Fdg.: »Doar eas haure.« (Chr. Hackler.)
Wun.: »Feer haure äss Schluss.« (Chr. Homrighausen)
Odf.: »Haure Morje. Haure Meddog. Haure Owed.«
Haus, Plural: Häuser, Diminutiv: Häusje (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Haus, Diminutiv: Hais-che, Plural: Haiser (Bgh, Hem, Rld) – Haus.
Rld.: »Dä vasefft noch Haus unn Hob.«
Fdg. »Fall net glech met d’r Dear e’s Haus. Off de ka m’r Häuser boue.« (Chr. Hackler) Odf.: »Ech murre mool offs Häusche. Dä kemmd ma ned eed’s Haus.
Der eas raweck aus d’m Häusje.«
hause (Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – hausen, wohnen.
Odf.: »Die hause benanner. Wer hött da hie gehaust?« Fdg »Ech hause feer mej ela.«
Hausierer (Odf, Rkh, Rph) – Hausierer.
Odf.: »Hausierer geh vo Haus zu Haus on vakäfe.«
hausiern (Odf, Rkh, Rph) – hausieren.
Odf.: »Du mussd ja ned glech md der Nujechkeid hausiern geh.«
Haushaalt (Fdg, Rld) – Haushalt
Haushällersche (Fdg) Haushallerin (Hem, (Rld) – Haushälterin
Hausmannskost (Fdg, Rld) – Hausmannskost
Hausmeddel (Fdg, Rld) – Hausmittel
Hausnommer (Fdg, Rld) – Hausnummer
Hausrot (Fdg, Rld) – Hausrat
Hausschlochte (Fdg) – Hausschlachtung
Hausstand (Fdg, Rld) – Hausstand
Hausdia / Hausdier, Plural: Hausdieara (Fdg, Hem) – Haustier
haushaale (Fdg, Hem, Rld) – haushalten. Rld.: »Dos kann güd haushaale.«
haushällerisch (Fdg) – haushälterisch. Fdg.: »Do mußte haushällerisch merr emgeh.«
hausiere (Fdg, Hem, Rld) – hausieren. Fdg.: »Geh doch ned domed hausiern.«
Hausierer (Odf, Rkh, Rph) – Hausierer.
Odf.: »Hausierer geh vo Haus zu Haus on vakäfe alle mejeleje Dönge.«
haushok (Fdg) haushuug (Hem) – haushoch. Fdg.: »Hä eas d’r haushok eawerleje.«
Håvel (Wun) – Hand voll. Wun.: »Dünn nogge Håvel Rosine ee denn Owestsalåt!«
Hawwa (Bgh, Hem, Rld) Howwa (Fdg) – Hafer.
Bgh.: »Hawwa hon« (Hafer haben = angetrunken sein)
Fdg.: »Du drächst de Howwa.«
Hawwamählsobbe (Bgh) – Suppe aus Hafermehl
Hawwamanncha (Bgh) – Hafermännchen (zusammengestellte Hafergarben)
Häwweracht (Bkb, Wom) – verbissener Rechthaber
heere Doffel – kleine Kartoffel
hea / hear (Bgh) – dünn, schmal, wenig
healfe, holf, geholfe (Fdg) hälfe, half, gehulfe (Rld) – helfen.
Fdg.: »Woate, ech weann d’r glech healfe!« (= Beine machen. Chr. Hackler)
Rld.: »Hä hot sufod gehulfe.«
heanne (Fdg) hänne (Hem, Rld) – hinten.
Fdg.: »Seall ech deer noch heanne ree kroufe! ’r eas heanne wie voan bescheasse.
Hä kriet’s heanne onn voan ree gesteckt. Doas worre heanne rem besorjed.
Each hon heanne doch ka Eage.« (Chr. Hackler)
heanna / heaner (Fdg) herna (Odf, Rkh,, Rph) hänna (Rld) – hinter.
Rld.: »Hä äss hännnä deer her.«
Heannerhaand (Fdg) Hännahaand (Hem, Rld) – Hinterhand
Heade (Fdg) – Herde. Fdg.: »De Heade werd vom Heate gehutt.«
healfe (Fdg) hälfe, hulf, gehulfe (Hem, Rld) – helfen
heanner (Fdg) – hinter. Fdg.: »Hä eas so feste wie d’s Männche heannerm Owe.«
heare hodde / hotte, gehoad / gehoat (Bgh, Hem, Rld) hearn (Fdg) – hören.
Rld.:
Fdg.:
Rld.:
Heate (Fdg) Hate (Hem) – Hirte
heawwa (Fdg) – hüben. Fdg.: »Heawwa eas naud los.«
hebbe (Bgh, Hem, Rld) – hüpfen
Hebbel (Bgh, Fdg) – Hügel, Haufen. Fdg.: »D’r Hebbel Holz.«
Hebbschesspeel (Bgh) – Hüpfspiel
Hebe (Wun) – Haumesser (zur Herstellung der groben Löffelform)
Wun. »Med da Hebe wür de Leffelform grob ausgehäwwe.«
hebsch (Fdg) – hübsch. Fdg.: »Dos eas groare ned schee, awwa hebsch.
Doas mussde d’r hebsch offhewe. ’s kom e hebsches Semmche zesoome.
No sejemol hebsch artig.«
Hechd (Bgh, Hem, Rld) – 1. Hecht, 2. kurze Tabakspfeife
Hechel / Kornhechel (Bgh, Hem, Rld) – zusmmengestellte Roggengarbe
heckele (Bkb, Wom) hecke (Wun) – hinken, mit einem Bein am Krückstock hüpen.
Wun.: »De Omma harren Ha(i)xeschoss, se kann em Ääjeblack nür hecke.
Der Mann heckelde schwenge merrem Kreckestock davo.«
Heckelches Speel (Odf, Rkh, Rph) – Hüpfhäuschenspiel
heckelig / hickelich (Wun) – hinkend.
Wun.: »Die Fraa hadde schon als Känd su en heckelijje Gaank.«
Heggestratz (Bgh, Hem, Rld) Ha(i)ckestratz (Wun) – Heckenstratz
(als breiiges Gemüse zubereitete Wildkräuter Giersch, Brennnesseln, Wiesenknöterich u.a.)
Wun.: »Bei ins gitts haure Meddåg Ha(i)ckestratz.«
Hedde, Diminutiv: Heddche (Bgh, Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – Hütte.
Rld.: »De Känne böwweden sech e Hedde.«
Bgh.: »Da Ge Nochd Hedde!«
(Dann gute Nacht Hütte – Es ist alles aus / am Ende. B. Stremmel)
Heddedoog (Odf, Rkh, Rph) – Hüttentag.
Odf, Rkh, Rph. »Haure woar en Heddedoog.«
(Heute war ein Hüttentag- Schlechtwettertag.)
Heddze (Bgh) – Hitze
Heebche, Diminutiv: Heewercher (Bgh Wun) – Höfchen. Kleine Wiese in Hofnähe.
Wun.: »Manche Haiser hun en Gordebeim Haus un e Heebche medOwestbääme.«
Heed (Bgh) – Heidekraut
heegele (Fdg, Hem) heegen (Odf, Rkh, Rph) – häkeln.
Odf.: »Ech hon e Däckche geheegeld.«
Heegelei (Fdg, Hem) – Häckelei
Heekelnule (Rld) Heekelnölle (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Häkelnadel
Heegelgoarn (Odf, Rkh, Rph) – Häkelgarn
heegeren (Wun) – sich in die Höhe recken (auch Pflanzen beim Wachstum)
Wun.: »Wenn ech mejj e bessje heegeren, då kumm ech meřřen Ha(i)nge beřř å de Da(i)cke
Heeje (Bgh) – Holztange (zum Einzäunen von Weideflächen)
Heemche (Bgh) – Heimchen, zurückgezogener Mensch
heeme / heme (Bgh, Hem, Mol, Rld) hame (Odf, Rkh, Rph) – nach Hause.
Bgh.: »Itzd wümma awa uff heeme luus.«
Heemed / Hemet (Bgh, Hem, Mol, Rld) Hamed (Odf, Rkh, Rph) – Heimat
Heemedlaand (Hem) Hamedlaand (Odf, Rkh, Rph) – Heimatland.
Odf.: »Mei Haamedlaand äas Wettjestaa.«
Heemedluft (Hem) Hamedluft (Odf, Rkh, Rph) – Heimatluft
heemlich (Bgh, Hem) – heimlich
Heesje (Fdg) – Höschen. Fdg. »Hä zog ech sei Heesje o.«
Heppeball (Fdg) – Hüpfball
heere, ho(a)dde, geho(a)dd (Hem) – hören
heeß (Bgh, Hem, Rld) – heiß. Bgh.: »Äs wad nie su heeß gegässe wie gekocht.«
heeße, hiß, geheeße (Bgh, Hem, Rld) häße (Odf, Rkh, Rph) – heißen.
Odf.: »Wie häßt du da? Wie hiß dä da noch? Hött dä ned Friedach gehäße?
Mer sei sechs Gebrirra on häße all glech, nur insen Heinach, dä häst Oddo.
Lossen doch häße, wiene wäal.«
Heewe (Bgh, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – Hefe
heewe, hob, gehowe (Bgh, Hem, Rld) – heben.
Rld. Präsens:
Heewedeeg / Heewedäg (Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – Hefeteig
Heewel (Bgh, Hem, Rld) – Hebel
Heewelebche (Gkh) – kleiner Hefestuten
Heewedeeg / Heewedäg (Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – Hefeteig
Hegge (Bgh) – Hecke
Heggestratz (Bgh, Hem, Rld) – Frühlingsgemüse aus Kräutern
Hegnis (fem., Plural ~se) – Schutz, Beistand, Umsorgung.
»Der Junge hod zeveel Hegnis o seiner Mudder.«
Heh (Rld) – Höhe
Hehle (Bgh) – Höhle
hehr (Bgh, Wun) – schmächtig, dünn, schmal, wenig, zart.
Wun.: »Dos Känd äs su hehr, dos hot ned alle Dage gewosse.«
hehrche (Wun) – sehr zart, sehr schmächtig.
Wun.: »Dos Känd äs su hehrche, weils ze frieh uff de Welt kumme äs.«
heile (Bgh, Hem, Rld, Mol) – heulen, weinen »Ech kinn heile!« Ich könnte heulen!
heilerich (Wun) – heulerich, wehleidig.
Wun.: »Kumm ma ned uff su e heilerijje Düüre.«
Heisthund (Wun) – Heisthund, Rüde.
Wun.: »Hä hedde liwwer en Heisthund genumme.«
Heje (Wun) – Hege, Gatterstange, Holzbrett am Weidezaun.
Wun.: »E Heje om Dor äss korz gegange.«
Helfe (Odf, Rkh, Rph) – Hilfe. Odf.: »Hä brochde Helfe.«
helje (Bkb, Wom) – heilige.
Bkb: »De helje Daaje sein zeischer den Johre.«
(Die Tage zwischen den Jahren: Weihnachten und Neujahr.)
Heljeborn (Odf, Rkh, Rph) – Heiligenborn.
Der kleine Ort trägt den Namen der dort entspringenden Ilsequelle,
die als Heilquelle sehr bekannt war (der »heilige Born; die heilige Quelle«)
Heljetracht (Gkh) – Prozession
Heljestock (Gkh) – Prozessionsbild
Helse (Bgh) – Hülse
helzarn (Bgh, Fdg) – hölzern
Hembäre (Bgh, Hem, Rld) – Himbeere
Hemschela – Hemschlar. (Dorf in Wittgenstein, Bad Berleburg–Hemschlar)
hen (Bgh, Hem, Odf, Rkh, Rph) – hin.
Rld.: »Hen äss hen! Wu äss de Zeit bluß henkomme!«
Odf.: »Dos get hen on her. Wo wäart du da hen?
Wo äas dos da hen komme? Ech fohrn hen on zeröcke.«
henwerrer (Fdg) – hinwieder
Henfoahrd (Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rph) – Hinfahrt.
Odf.: »Off da Hennfoahrd wurre ma schlächt.«
henford (Fdg, Hem) – hinfort
hennerfroje (Odf, Rkh Rph) – hinterfragen
henschmäre (Hem, Rld) henschmärn (Odf, Rkh, Rph) – hinschmieren.
Odf.: »Dos käste da sonst wo henschmäarn.«
Heppchesspeel (Bkb, Wom) – Hüpfhäuschen spielen. E Kennaspeel.
Bkb: »Beim Heppchesspeel woarden viereckje Kestcher of da Stroose gemolt, fünwe ee de Länge un beim vierde Kästche noch lends un raachts eens danewer. Da woarde en flache Stee genomme un ee d`z aschde Kästche geschmesse un da müsste ma off nem Bee heppe un da Stee meglichst med nem Schubbs ee d`z nächste Kestche schubbse. Nom drädde Kestche woarde da ee dos raachde Kestche geschubbst, da e d`z fünfde, da e d`z sächsde, da e d`z sibde. da werrer e d`z vierde zeregge un da werer bis e d`z aschde . Wenn ma dos fehlerfrei geschafft had, had ma gewonn.«
herbeiwosse (Fdg) – heranwachsen
herfoorde (Odf, Rkh, Rph) – erschrocken.
Odf.: »Du höst mech awwa herfoorde gemöcht.
Mach mech doch ned imma so herfoorde. Mehr winn dos mol herfoorde mache.«
Herfoorde (Odf, Rkh, Rph) – Schrecken.
Odf.: »Do hon ech awa en rechdeje Herfoorde kreje.«
Bearb.: Waltraud Nicklaus, Laasphe; Herta Parzinski, Rkh.
Herna, Diminutiv: Herncha (Odf, Rkh, Rph) – Hörner.
Odf.: »De stee-eßt sech äach noch de Herna ob.
Die bloße doch immer ee aa Horn. Kläne Herncha. De kriet Herna offgesast.«
Hernadeer (Odf, Rkh, Rph) – Hintertür. Odf.: »De Hernadeer komme se ree. Herne ree.«
herno (Fdg) hanu (Hem, Rld) – hernach. Fdg.: »Doas kemmd herno noch.«
Hersche (Wun) – Hirse (Setaria italica)
Wun.: »Se hedde uff ähre aale Dage nochemoo gääre Hersche em Brei gässe.«
Herze (Fdg) – Herz. Fdg.: »Ech nomme mer doas ze Herze.«
Herzschlog (Odf, Rkh, Rph) – Herzschlag
Herwazhause (Hem, Rld) – Herbertshausen. Dorf im Süden des Altkreises Wittgenstein.
Herwest (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Harwest (Hem, Rld) – Herbst
Herwestblumme (Odf, Rkh, Rph) – Herbstblume
Herwestgemiese (Odf, Rkh, Rph) – Herbstgemüse
herwestlich (Fdg) harwestlich (Hem) – herbstlich. Hem.: »Harwestlijjer Waald.«
Herwestnewwel (Odf, Rkh, Rph) – Herbstnebel
Herwestwesse (Fdg) Harwestwesse (Rld) – Herbstwiese
Herwestzeit (Odf, Rkh, Rph) – Herbstzeit
Herze, Plural: Härze (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Hazz, Plural: Hazze (Hem, Rld) – Herz.
Rld.: »Hä hot e Hazze wie en Stee. Em rutscht d’s Hazze ee de Huuse.
D’s Emmi hot hot sech dos Unglecke richtisch ze Hazze genomme.
De Modder brochte es net ewwer d’s Hazze, de Känne alleene ze losse.
Saa ma doch, wos de noch uff’m Hazze host. Dämm kannste kee Gehemnis overtraue,
weil dos traat’s Hazze uff da Zunge.«
Fdg.: »Deam fällt d’s Herze e de Schuh. Fass d’r endlij emol e Herze.
Mer kloppt d’ s Herze zum Hals naus.«
Odf.: »Ech wönsche da dos aus diefsdem Herze. Ech liewe dech vo ganzem Herze.
Wos hösste da offem Herze? Dos läh ech der oos Herze. Dos kemmd vo Herze.
De höts Herze oom rechteje Fläacke.«
herzlich (Odf, Rkh, Rph) – herzlich. Odf.: »Herzlech gäarn. Herzlechen Glöckwonsch.«
Herzschlog (Odf, Rkh, Rph) – Herzschlag. Odf.: »De hött en Herzschlog kreeje.«
Herzschmerze (Odf, Rkh, Rph) – Herzschmerzen
Hesbe, Hespe (Bgh, Wun) –
1. Ferse (bei Tieren) unterer Teil des Viehbeines;
2. (vom Menschen scherzhaft:) Beine.
Wun.: »Mürr ech dech erscht ee de Hesbe träre, dessde uffstesst.«
Hesse (Bgh, Hem Rld) – 1. Hessen, 2. (ein) Hesse
Hessegreddche (Bgh) – ältere hessische Frau in ihrer Tracht
Hesselboch (Odf, Rkh, Rph) Hesselbach (Rld) – Hesselbach.
Dorf im Süden des Altkreises Wittgenstein.
Hetze (Hem, Odf, Rkh, Rph) – Hitze. Odf.: »Bei der Hetze äas ned ze arwe. Eer hött noch Hetze.«
hetze (Odf, Rkh, Rph) – hitzen, heizen. Odf.: »De Owe hetzt gud.«
hetzech (Odf, Rkh, Rph) – hitzig. Odf.: »Sei ned so hetzech.«
Hetzeloch (Gkh) – Hitzeloch. Ein Loch in der Zimmerdecke, um das darüberliegende Zimmer zu heizen.
Hetzschlog (Odf, Rkh, Rph) – Hitzschlag. Odf.: »Do griet ma en Hetzschloog.«
heud un haa (Bgh, Hem, Rld) – rechts und links
(Anweisung an dasZugvieh, heud: nach reechts.
Wun.: »Wenn da Büüre »heutd« riff, da sull d’s Gespann no da raa(i)chde Seire zieh.«
Heewedeeg (Gkh, Wem) – Hefeteig
hewwe (Wun) – hüben, diesseits, hier.
Wun.: »Dos Geschärr hun ech itzt hewwe hen gehollt.«
Hewwel (Bgh, Rld) – Pestwurz. Rld.: »Die süüre Wesse em Grund äss vull Hewwel.«
Hewwelspee (Odf, Rkh, Rph) – Hobelspäne
Hibb (Bgh, Hem, Rld) – Hieb, Schlag.
Bgh.: Da letzte Hibb (Der letzte Schlag = Die letzte Feinheit) En Hibb hon (bei der Milch: sauer werden)
En Hibb merrem nasse Handsche kreje hon.
(Einen Schlag mt einem nassen Handschuh bekommen haben = nicht ganz normal sein)«
hie (Bgh, Hem, Rld) – hier
hiere, hidde, gehüdd (Bgh) hüdde, gehüdd (Hem, Rld) hüdde, gehudd (Fdg, Odf, Rkh) – hüten.
Odf.: ech wern mech doveer hiere, ech werde mich davor hüten, eine Vorsichtsmaßnahme,
Rld, Präsens
Hem.: »Ech hieren d’s Vieh uff da Wesse. Ech hüdde de Kieh.
Da Fretz hot de Zeeje gehüdd.«
Odf.: »Du musst haure de Kieh hiere. Ech hon se doch erschd gerstarn gehudd.
Da hidst de se äwe nojemool
2. sech hiere = sich hüten, sich vorsehen.
Rld.: »Ech weren mech wohlweislich hiere.«
Hem.: »Dü hiddst dech doch duufeer.«
Odf.: »Ech wern mech doveer hiere.«
Hierrejunge (Bgh, Hem, Rld) Hierejonge (Odf, Rkh, Rph) – Hütejunge
Higde (Wun) – Höhe, (bes. bei Maßangaben.)
Wun.: »Der Bääm harre Higde vo ungefehr fuffzäh Meter.«
Hilje Dage (Bgh) – die Heiligen Tage
Himmel (Fdg) – Himmel. Fdg.: »Da volle Mond ston om Himmel.«
himmelangsd / himmelangst (Fdg) – himmelangst. Fdg.: »Mer ärr himmelangsd.«
himmelbloo – himmelblau
Himmelszeje (Bkb, Hem, Wom) – Himmelsziege. verstiegenes Frauenzimmer
Hingel / Hinkel, Plural: Hinna / Hinner, Diminutiv: Hingelcher / Hinkelcher / Hinnercher / Kiddcher (Alh, Bgh, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph, Wun) – Huhn.
Alh: »Do kreht kee Hinkel un ken Hoah noh.«
Da kräht kein Huhn und kein Hahn nach (= Das interessiert niemand. Karl Zoll)
Hem.: »Dos äss wie e Hinkel uhne Aasch züm Eierlee un en Hoh uhne Kopp züm Kreh.« (Das ist wie ein Huhn ohne Arsch zum Eierlegen und ein Hahn ohne Kopf zum Krähen
(= Eine recht unvollkommene, mißratene Sache.)
Odf, Rkh, Rph: »Du aales Hingel!« (Schimpfwort)
»Du läafst dorem wie eh Hingel ohne Kopp.« (Du läufst darum, wie ein Huhn ohne Kopf = unorientiert und verwirrt.)
Odf, Rkh, Rph: »Dos Hingel pörrelt sech ee da Ehre. (Das Huhn schüttelt sich in der Erde.)
Odf, Rkh, Rph: »Es Hingel setzt off da Hort. (Das Huhn sitzt auf der Schlafstange.)
Wun.: »Da Hawicht harr ins e Hinkel aus em Hinnerparch gehollt.«
Hinkelmadde (Wun) – Hinkelmatte.
Wun.: »Wenn da Schmaand ned kaald genüng woar, da gabs beim Buddern Hinkelmadde.«
Hinnaöje (Bgh) Hinnaäaje (Odf, Rkh, Rph) – Hühnerauge
Hinnabrost (Alh) – Hühnerbrust. (Mann mit eingefallener Brust)
Hinnaeija (Odf, Rkh, Rph) – Hühnereier
Hinnafe-inster, Hinnafernsta (Odf, Rkh, Rph) – Hühnerfenster
Hinnaferra (Odf, Rkh, Rph) – Hühnerfeder
Hinnahoard(Alh, Wun) – Hühnerhort
(Sitzstange der Hühner im Hühnerstall in der Nacht.)
Wun.: »Mer hadden frieher de Hinnerhoart ewwerem Saustall.
Wenn de Hinner ned achdepassden, da schnadppden de Sau nohnen,
un ämoo hunnse ä ee Hinkel dudgebässe.«
Hinnahowecht (Odf, Rkhh, Rph) – Hühnerhabicht
Hinnaledda / Hinnaletta / Hinnerletter (Hem, Fdg, Odf, Rkh, Rld, Rph) – Hühnerleiter.
Odf, Rkh, Rph: »Du bäast so beschäasse, wie e Hinnaletta, vo onne bess owe.«
Hem.: »D’s Läwe äss beschässe wie e Hinnaletter.«
Hinnamäsd (Hem) – Hühnermist
Hinnapatz (Hem, Rld) Hinnerperch (Odf, Rkh, Rph) Hinnerparch (Wun) – Hühnerpferch, umzäunter Auslauf am Hühnerstall.
Wun.: »Mei Grußaller hadden Moschedroht ewweren Hinnerparch gespannt, dess da Hawicht de Hinner ned hollde.
Da Hawicht harr ins e Hinkel ausem Hinnerparch gehollt.«
Hinnaschnäasd (Odf, Rkh, Rph) – Hühnernest
Hinnastall (Odf, Rkh, Rph) – Hühnerstall
Hinnastich (Ban) – Hahnenstich. siehe Hohpetz
Hinnatrejelche (Odf, Rkh, Rph) – Hühnertrögelchen. Odf. »E klänes Hinnatrejelche,«
Hinnawüd (Bgh, Wun) – (wörtlich: Hühnerwut) Jähzorn.
Wun.: »Der hot de Hinnerwüd.«
Hipp – Die Milch hat einen Hipp, sie fängt an sauer zu werden .
Hippe (Fdg, Rld) – Ziege
Hiwwe (Gkh, Wem) – Haue. »Dü kriejesd glech Hiwwe wie noch nie!.«
Hiwwel (Gkh, Wem) Hewwen (Odf, Rkh, Rph) – große Pestwurz, Huflattich.
Ein beliebtes Schweinezusatzfutter.
Hiwwelblarra (Gkh, Wem) – Pestwurzblätter.
Gkh: »Mer hollen Hiwwel fer’s Saufrässe.«
Wir holen Pestwurz fürs Schweinefutter. – Pestwurzblätter wurden
Unter das Schweinefutter gemischt oder dienten als Kartoffelersatz.
hoache / horche (Bgh, Hem, Rld) – horchen
hoade (Bgh) – hart. Bgh. »Hode veerm Knie.« (Hart vor dem Knie = geizig)
Hoagänse (Bgh) – Schneegänse
Hoasch (Bgh) – Gruppe von Vögeln, Vieh
Hoard, f. – Sitzstange für die Hühner
Hoaz (Bgh) – Harz
Höbd (Bgh) – Haupt. Bgh.: »D’s Höbd hon.« (= zu sagen haben)
Hoddwolä (Bgh) – vornehme Gesellschaft
Höf, Diminutiv: Heefje, Plural: Heefe (Alh, Bgh, Hem, Rld); Häf, Diminutiv: Häfche
Plural: Häfe (Fdg, Odf, Rkh, Rph, Wun) – Haufen.
Hem.: »Dos Ereignis wafft alles ewwern Höf.
Dü setzd du wie e Hefje Elanne. ’s Fretzche hot e Heefje gemocht.«
Odf.: »E Häfche Elänne. Du bäast doch nur e Häfche Dräack.«
höfe(le) (Hem) – (Kartoffeln) häufeln
Hoffnonge (Fdg) Hoffninge (Hem, Rld) – Hoffnung.
Fdg.: »Du begruwwest dei Hoffnonge.«
hogge (Bgh) – hocken
Hoh, Hoah (Bgh, Fdg, Hem, Rld) – Hahn. »Offsteh, da Hoah hot gekreht!«
Hohl (Fdg) – Höhle
Hohstich (Sch) Hohpetz (Vol) Hohpietz, Hohpalz (Aue) – Hahnenstich (beim Hühnerei) siehe auch Giggelstich, Hinnastich (vgl. Wittgestein III, Seite 276)
Hochzeitsdaag (Hem, Rld) Hochzeitzdoog (Odf, Rkh, Rph) – Hochzeitstag
hoise (Fdg) – außen. Fdg.: »Doas ged hoise rem.«
Hohle, fem.(Wun) – Höhlung, Loch, Vertiefung.
Wun.: »Em Asch wor e Hohle om Rää, do hummer gespeeld, wie ma Känne worren.«
Hohlgans, Hoargänse, Hohlgåns, fem. (Wun) – Kranich.
Wun.: »De Hohlgense sein ee da Sierde närrergegange.«
holle (Hem) hölle (Fdg) – holen. Hem.: »Du hollen ech mer werra Müd un Kraft.«
Holunna (Bgh) – Holunder
Holz (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Hulz (Hem, Rld) – Holz. Rld.: »Mer wünn Hulz mache.«
Holzappel, Plural: Holzäppen (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Hulzabbel, Plural: Hulzebbel (Hem) – Holzapfel.
Odf.: »Dos gett wie Holzäppen de Treppe nob.« = zu schnell und unkontrolliert sprechen; etwas herunterrasseln; jemand der zu schnell und ohne Pause etwas erzählt.
Ein kleiner fester Holzapfel springt ebenfalls ohne Anhalt die Treppe hinab.)
Holzbaanke (Odf, Rkh, Rph) – Holzbank
Holzgeresde (Odf, Rkh, Rph) – Holzgerüst
holzig (Fdg) – holzig
Holzletter (Fdg) Hulzledda / Hulzletter (Rld) – Holzleiter
Holzmacher (Fdg) Hulzmacher (Rld) – Holzfäller
Holzspaale (Fdg) – Holzscheite
Holzspaala (Odf, Rkh, Rph) – Holzspalter
Holzweg (Fdg) Hulzwäg (Hem, Rld) – Holzweg. Fdg.: »Do beaste off d’m Holzweg.«
Holzworm (Fdg) Hulzworm (Rld) – Holzwurm
Homahette (Odf, Rkh, Rph) – Hammerhütte. (Wittgensteiner Ortsname)
Hombearn (Fdg) – Himbeeren. Fdg.: »Se harren nur e poar Hombearnonsclenn gegease.«
Homma net – Haben wir nicht
hon, hadd, gehadd (Bgh, Fdg, Rld) hun (Mol) – haben.
Mol.: »Bu mer suange hun geweild.« siehe Konjugationen
Hond (Fdg) Hund (Rld) Plural: Hunne (Fdg, Rld) – Hund. Fdg.: »Do leit d’r Hond begrowe.«
Honger (Fdg) – Hunger. Fdg.: »Die zwee Keanne konne veer loirer Hongerr ned eeschlofe.«
Hönk (Fdg) Hunig (Hem, Rld) – Bienenhonig
Hoor, Diminutiv: Hoorche, Plural: Hoorn (Fdg) Huur, Diminutiv: Huurche, Plural: Huure (Hem, Rld) – Haar.
Rld.: »Haure morje wünn mei Huure awwa muul werra ned lejje, saat da Peter veerm Spijjel.« Die »Hure« der Hochsprache ist »e Hüre« oder »dos Hüremansch«
(Rld, »Huremänsch« Fdg)
Rld.: »Hä hot e Huur ee da Sobbe gefunne. Mer hon mieh Schulde wie Huure uff’m Kopp. Hä liss kee gürres Huur oo ner.«
Fdg. »Die muß muul werrer Hoorn losse. Deam wird kee Hoorche gekremmt.
Se geriere sej ee de Hoorn. Dos host’e o’n Hoorn herbei gedonse.
Dos hot Hoorn off de Zäh. De Hoorn stee m’r ze Berje.«
Hoorbaand (Fdg) – Haarband
Hoorbännel (Fdg) – Haarbändel
Hoorstock (Fdg) – Dengelamboß
Hore, fem. (Wun) – Sensenschneide. Wun.: »De Hore äss ned schorb genüng.«
hoore (Fdg, Rld, Wun) – dengeln, durch Klopfen schärfen.
Rld.: »Hä hoord de Saanse.«
Hoorbease (Fdg) – Haarbesen
Hooresbrätte (Fdg) Huuresbreere (Hem, Rld) – Haaresbreite.
Hem.: »Dos ging em Huuresbreere danäwer.«
Hoornölle (Fdg) Huurnuule (Hem) – Haarnadel
hoorschoap (Odf, Rkh, Rph) – haarscharf. Odf.: »Dos woar hoorschoap.«
Hose (Bgh) – mit offenm »o« – Hase.
Bgh.: »Da Hose unda Ijjel. Duu lejjet da Hoose em Päffer.«
Hoose (Bgh, Fdg, Hem) mit geschlossenem, langem »o«, Huse, Diminutiv: Heesje
(Hem, Rld) – Hose. Hem.: »Du lejjet da Hoose em Päffer.«
Hosedäsche (Fdg) – Hosentasche.
Fdg.: »Hans hat de ganze Weg en Kesselstaa nom annre ausv da Hosedäsche genomme.«
Honger (Fdg) – Hunger
hormele (Bgh) hormelen (Wun) – brummen, übellaunig sein.
Wun.: »Wås hårmelsde do ee der A(i)cke rem?«
Hozzfäld (Rld) – Hatzfeld
Horres (Gkh) – Rocksaum
Harsch (Wun) – Schar, Haufen.
Wun.: »Do ärren Harsch Vejjel uffem A(i)cker närrergegange.«
Hosbes / Hospes (Bgh, Wun) – Tölpel, Tollpatsch. Wun. »Wos bäsd dü feer en Hospes!«
Hoosebrot – Hasenbrot; wieder mit nach Hause gebrachtes Butterbrot.
Hosedäsche (Fdg) – Hosentasche
hösse (Wun) – hier außen. Wun.: »Mer wünn nogge bessje hösse bleiwe.«
Hosseld (Bgh) Hosset (Wun) – Hochzeit.
Wun.: »Hä horrde sein aale Nohber saa,
die junge Leire hedden e scheene »Hosset« gemochd.«
Hott (Fdg) – Hort. Fdg.: »Hä geqatt med de Hinna off de Hott.«
howe (Wun) – hier oben. Wun.: »Der Junge äss howe bei mer.«
Howwer (Fdg) Hawwer (Hem, Rld) – Hafer.
Hem.: »Dech stecht werra muul arig daHawwer.«
Fdg.: »E Stöcke Howwer.«
Howweräcker (Fdg) Hawweräcker (Hem, Rld) – Haferacker
Howwerfeald Fdg) – Haferfeld
Howwerschnore (Fdg) – Haferähre
Howwerstöcke (Fdg) – Haferstück
hü (Bgh, Hem, Rld) – Stehenbleiben (Anweisung an das Zugvieh)
Hua / Hur Plural: Huare (Bgh, Hem, Rld)- Haar
Hübbe, Diminutiv: Hübbche (Bgh) Hubbe (Laa) Habbe (Wun) -
1. Hupe,
2.Pfeifchen aus Weidenholz, selbstgemachtes Blasinstrument (aus Weidenzweigen oder Löwenzahnstengeln) Wun.: Hä pe-ift uff d’r Habbe.«
Hubbel (Bgh, Hem, Rld, Wun) – kleiner Hügel, kleine Unebenheit.
Wun.: »Der Wäg lesst sech schlaa(i)cht fohre, der äss vull Hubbel.«
hubbelich (Bgh, Hem, Rld, Wun) – mit Erhebungen, uneben.
Wun. »Uff demm hubbelijje Wäg kemmesde net gütt veeråo«
hubbelen (Wun.) – holpern Wun.: »Do seisde, wie der Waa ewwer de Schossi hubbelt.«
huckeren (Wun) – (von Rindvieh) auf Kühen aufreiten.
»De Kieh huckeren gääre, wenn se essich sein.«
Hüd, Plural: Hiere (Bgh, Hem, Rld) – Hut
huddare (Bgh, Wun) – gerinnen, schlecht werden, eindicken (bei Milch)
Wun.: »De Melche äss gehuddert, die trank ech ned mieh.«
huckele / huggele, hückele (Hem) – auf dem Rücken tragen
Hüggel (Bgh, Hem, GkhRld) Huggel (Fdg) – Kröte.
Rld.: »Wer hot da die Hüggel merrem Waggel uff’m Wosse
gezosseld, gedelwed, gedängeld un geduurängeld.«
Fdg.: »Der bleast sej off wie e Huckel
Hüggelgeschlegadse (Gkh, Hem, Rld) – Froschlaich
Huggelgeschlörrer (Fdg) – Froschlaich
Hüh, Plural: Hinna (Bgh) Huh, Plural: Hinner (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Hingel (Rld, Hem) – Huhn.
Fdg.: »D’s Huh gatzt. Sie geh med de Hinner off de Hott. De Hinner ferrern sech.«
Odf.: »Dos Huh höt e Äje geläart; es gatzt.« siehe auch: Hinkel
Hüd / Hüt, Plural: Hiere (Hem, Rld) – (die) Hut
Huh (Fdg) – Huhn
huhl (Bgh) – hohl
Huhle (Bgh) – Hohlweg
hulbare (Bgh) – holpern
Hulla / Huller (Wun) – Hollunder (Sambucus)
Wun.: »Vom Huller pleckde ma de Bliere un trockden se feer Tee.«
Hullastrüch (Bgh) – Holunderstrauch
Hulz (Bgh, Hem, Rld) – Holz
Hulz (Bgh, Hem, Wun) Holz (Fdg) Plural: Helzer (Bgh, Fdg, Hem) – Holz.
Rld.: »Die beere sein wie aus eenem Hulz geschnitzt.«
Fdg.: »Die hött Holz veer d’r Deer.« (Die hat Holz vor der Tür = ist vollbusig.)
»D’s fleasse Holz. Ech houe Holz.«
Hulzgeist (Gkh) – Spiritus aus Holz (Essigholz)
Hulzhause – Holzhausen. Dorf im Süden des Altkreises Wittgenstein
Hulzma(i)cher (Wun) – Holzmacher, Waldarbeiter
humbele (Bgh. Hem, Rld) – humpeln
Hunga / Hunger (Bgh, Hem, Rld) – Hunger. Rld.: »Hunger learnt Kohl keiwele.«
Hund, Plural: Hunne (Bgh, Hem, Rld) – Hund.
Bgh.: »Da Hund scheißd imma bein gressde Höf.«
Hunga / Hunger (Bgh) – Hunger
Hungalerrer (Wun) – Hungerleider, geiziger Mensch.
Wun.: »Dårr ärren ferchderlijje Hungerlerrer.«
hunge (Wun) – hier unten. Wun.: »Mer hun hunge als rää gemochd.«
Hunk (Wun) – Honig. Wun.: »Mein Obba saare ää noch ’Hunk’ werrer Honich.«
Hunnehedde (Bgh. Hem, Rld) – Hundehütte
hunnerd (Rld) – hundert
Hurra (Wun) – große Eile, hohe Geschwindigkeit, (in der Redensart »em Hurra«)
Wun.: »Der Månn kam em Hurra de Schossi renger gebrausd.«
Hürrel (Bgh, Gkh, Hem, Wun) – Unordnung, Durcheinander, Hudel, Lumpen, lumpige Kleidung. Wun.: »Wos hosde do feeren Hürrel oogezoge!
»Der Hürrel in Schwunk hon.« Das Durcheinander in Schwung haben; das Chaos perfekt haben.
hürrelich (Wun) – nachlässig, unsorgfältig.
Wun.: »Dos hürrelijje Hemd schneir ech korz un maggen Schmärlabben davo.«
hürrele (Hem, Rld) hürrelen (Wun) – bei einer Arbeit zu schnell und dadurch unsorgfältig sein. Wun.: »Nämm da de Zeit, fang ned o ze hürrelen.«
Hüsde (Bgh, Gkh, Hem, Rld, Wem) – Husten.
Gkh, Wem.: »Dein Hueste werd jo vo Daag zü Daag schlämmer.«
hüsde (Bgh) – husten
Hut, Diminutiv: Hietche (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Hüt, Pl: Hiere (Rld) – Hut.
1. (Kopfbedeckung) Rld.: »Wenn ma die alle unner een Hüt bränge wünn. Hä hot da Hüt en Räng gewoffe. Hä woar schon ee Hüt un Mantel. Du ged ma awwa da Hüt huuch. Dos ärren aale Hüt. Dos kann hä sech on Hüt stegge. Met dämm hon ech naud om Hüt. Hä hot eens uff da Hüt kreje. Du kamen se endlich unna een Hüt. Bräng de Hiere voo da Garderobe med.«
Fdg.: »Dü host wöll Spatze öngerm Hut! De Hiere vo’ Höchel’n.«
Odf.: »De broch doch nur da Hut o de Grabbele-iste ze hänge. (Das sagte man, wenn ein junger Mann ohne Vermögen in ein Bauernhaus einheiratete.) Ech wäs dos ned alles önga een Hut ze krije. Ech gläwe, du höst e Loch em Hut. Fer derm kam ma da Hut obdu.
2. Hut (Vorsicht, Obhut)
Rld.: »Du müss ma uff da Hüt sei. Dos Känd äss bei dämm ee gürrer Hüt.«
Hütch (Wun) – verwöhntes, freches Kind.
Wun.: »Die hun sejjen Hütch grußgezoge.« siehe Pütch
hütche (Wun) – sehr behüten, verwöhnen, verhätscheln.
Wun.: »Die hun dos Känd ze veel gehütchd.«
Hütschnüre (Hem, Rld) – Hutschnur.
Rld.: »Dos ged mer awwa doch ewwa de Hütschnüre.«
Hutnölle (Fdg) Hütnuule (Hem, Rld) – Hutnadel
Hutzel (Bgh) Hotzel – geschrumpftes Obst
hutzelich (Bgh) – unansehnlich
huug (Bgh, Hem, Rld) hok (Fdg) – hoch.
Rld.: »Du geds huug her.« Bgh.: »Hujen Besüch«
huuggestoche (Bgh) – hochgestochen
Huugnose (Bgh, Hem, Rld) – Hochnase
Huuse, Plural; Huuse (Fdg, Hem, Rld) Hose (Odf, Rkh, Rph) – Hose.
Rld.: »Dos ging ee de Huuse.«
Huusechässer (Fdg) Huuseschisser (Hem, Rld) – Hosenscheißer.
Bezogen auf Kinder eine wohlwollende Bezeichnung:
Rld.: »Die kleene Huuseschisser speelen em Hoob.«
(Die kleinen Hosenscheißer spielen im Hof.)
(Bezogen auf mannbare Wittgensteiner eine Beleidigung:
ein ausgemachter Feigling, ein besonders weiches Weichei.)
Husedasche, Hosedäsche (Odf, Rkh, Rph) – Hosentasche.
Odf. »Dech kenn ech wie mei äejene Hosedäsche.«
Hutzel (Bgh) – geschrumpftes Obst
hutzelich (Bgh) – unansehnlich
huug (Bgh, Hem, Rld) – hoch
huuggestoche (Bgh) – hochgestochen, vornehm tuend
Huugfohrts (Wun) – hochfahrender Mensch, Angeber.
Wun.: »Da Huugfohrts gitt äch ned med jerem ab.«
Huugnose (Bgh) – Hochnase
Hullastrüh (Bgh) – Hollunderstrauch
Huwwel (Bgh) – Hobel
huwwele (Hem, Rld) – hobeln.
Rld.: »Wu gehuwweld ward, flijjen Speene.«