O
o (Bgh, Fdg, Hem, Wun) – an.
Hem.: »Hä äss o da Schwindsucht gestorwe. Dos woar e Renne Kobb o Kobb.«
Wun.: »O dämm scheene Daag wädde doch nerr em Haus bleiwe?«
Fdg.: »O mer seall’s ned lejje. Mer kemmd’s nef droff o.«
Bei der Angabe eines bestimmten Zeitpunktes wird anstelle von »o« der bestimmte Artikel verwendet. Es heißt: (Wir kommen) »den Weihnachten, den Montag« statt »an Weihnachten, am Montag«. Bei unbestimmten Zeitpunkten wird wie im Hochdeutschen gesagt: (Wir kommen) »an einem Tag, wenn es nicht regnet«
ö (Bgh, Hem, Rld) – auch. siehe äach, ä
Oad / Oard (Bgh, Hem) – Art. Bgh.: »Aus da Oad schlo.« (Aus der Art schlagen.
– nicht so sein wie die Eltern, Geschwister oder Verwandten.)
oäcke (Fdg) – anecken. Fdg.: »Hä hörr eawwerall ogeäckt.«
Oadninge (Wom) – Ordnung. Wom: »Hie häscht Oadninge.«
Oam (Bgh) Oa(r)m(e) (Bgh, Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rph, Wun) Plural: Oarme – (der) Arm. Hem.: »Fall ma doch ned immer werra ee de Oarme. Mer dütt da Oarme wieh.«
Odf.: »Ech nomme en Oame voll med. Nomm dos Kernd off de Oame.
Ech packe alles öngern Oame. Du werd mech offen Oame nomme.«
2. (der) Arme. Fdg.: »Beim Tränke un beim Ässe sall ma de Oarme ned vagässe.
Wun.: »De Mecke hun ma de Oarme un de Bääne vastoche.«
oam (Bgh) oa(r)m(e) (Bkb, Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rph) – arm.
Hem.: »Wos äss dos doch ’n oarme Kea(r)le! Bei dä Gehanns ged’ s arisch oarm her.«
Bgh.: »Oame Leire.« Odf.: »Frija worn de Leure veel oarma wie haure. Dos oarme Kernd. Odf.: »Dos ärre Oarme – Leure – Easse. Dos äas doch ned wie bei oarme Leure.«
Oampeedze / Oampeetze (Ban, Hem, Rld) – Ameise
Oahre (Ban) – Atem. Ban.: »Oahre schäbbe. Oore zieh.« (= Luft holen, Atem holen) siehe Uhre
Oarmbaand (Odf, Rkh, Rph) – Armband
oa(r)mselich (Fdg, Hem, Rld) oamselech (Odf, Rkh, Rph) – armselig.
Hem.: »Verschon mech med deim oarmselijje Geschwätz.«
Odf.: »De kemmt so oamselech doher.«
Oa(r)müd (Hem, Rld) Oamut (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Armut.
Hem.: »Dämm gückt de Oarmüd aus de Öje. Oarmüd schändet ned.«
ob (Fdg, Odf, Rph, Rkh) – ab.
Odf.: : »Dos muß ma ob on zu duu kinne.«
Fdg.: »Doas werd m’r ob haure annerschder. D’r Knobb gearr ob.
Träk de Schulde ob! Du baust doch nerr ob?« siehe ab
Öbahuar(e) (Bgh) – Augenbrauen
obännarn (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abändern.
Odf.: »Die Sache äas obgeännard worn. Mer winn alles obännarn.« siehe abannere
obänne, bunn o, ogebunne (Bgh, Fdg, Hem, Rld) obänneln, ogebonne (Fdg) – anbinden. Fdg. »Weremm so korz ogebonne? Mer hon d’s Fösselkalb ogebonne.«
Bgh.: »Wos kemmd, wad ogebunne.« (= aufgezogen, beim Vieh.)
obasse (Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – anpassen.
Odf.: »Mer basse ins o. Ech hon mech ogebasst.«
Fdg.: »Deam muss m’r sej obasse kinn.«
Obau (Fdg) – Anbau
obbäje (Fdg) – abbiegen. Fdg.: »Ech sei obgeboge.«
Obbau (Fdg) – Abbau. Fdg.: »D’r Obbau ee d’r Gruwe ging ze Broch.«
obbasse (Fdg) – abpassen. Fdg.: »Doas hatt’st du so obgebassd.«
obbe-iße (Fdg) – abbeißen
obbezohn (Odf, Rkh, Rph) – abbezahlen.
Odf.: »De Scholde musse erschd obbezohltd wern. Etze äas alles obbezohld.«
siehe abbezohle
obbgewänn (Fdg) – abgewöhnen
obbletze (Fdg) – abblitzen. Fdg.: »Sie hörr’n obbletze losse.«
obboue (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abbauen.
Odf.: »Dos Gereste wert werra obgebaud. Die aale Leure boue off, die jonge Leure boues werra ob. De aale Mann baut immer mieh ob. Em Staabroch wern de Staa obgebaut.«
siehe abböwwe. Fdg.: »Der höt obgebaud.« (hat schlapp gemacht)
obbrie, obgebraand (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abbrennen.
Odf.: »Dos Haus äas obgebraand. Ech sei ganz obgebraand.(= Ich habe kein Geld mehr.) »Die Schoier äas om obbrie.« siehe abbranne
obbreache (Fdg) – 1. abbrechen, niederreißen 2. unvermittelt, vorzeitig beenden.
Fdg.: »Hä höt de Ast obgebrouche.«
obdawe (Odf, Rkh, Rph) – abtauen. Odf.: »De Fernstascheiwe äas om obdawe.«
Obdreat (Fdg) – Abtritt, Toilette. siehe Abdredd
obelange (Fdg) – anbelangen. Fdg.: »Woas doar obelangt.«
obenomme (Fdg) – unbenommen. Fdg.: »Doas bleiwet deer onbenomme.«
oberoume (Fdg)- anberaumen. Fdg.: »Doas hon ech so oberoumt.«
Obfall (Fdg) – Abfall. siehe Abfall
obfällich (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abfällig.
Odf.: »De schwetzt nur obfällich vo ins. Loss die obfällije Bemergonge sei.«
siehe abfällich
obfohrn, fuhr ob, obgefohrn (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abfahren.
Odf.: »De Zuch äas obgefohrn. Mer lossen em obfoahrn. Hä fuhr ewe ob.
Mer hon de ganze Schossi obgefohrn. Die Autoreife sei obgefohrn.«
Fdg.: »Mer losse d’s Holz obfohrn.« siehe abfohre
Obfohrt (Fdg) – Abfahrt. siehe Abfohrt
obfräasse (Odf, Rkh, Rph) – abfressen.
Odf.: »De Wesse äas koohl obgefräasse. Dei Hoorn sieh aus wie obgefräasse.
De welle Sau hon es Gemieselaand rätschdech obgefräasse.« siehe abfrässe
Obfuhr (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Abfuhr. Fdg.: »De kriet sei Obfuh.« siehe Abfuhr
Obgaang (Fdg) - Abgang. Fdg.: »Hä v’rschafft sej ’n gurre Obgaang.« siehe Abgang
obgängig (Fdg) - abgängig. Fdg.: »Doar eas zeit geroumer Zeit obgängig.« siehe abgängig
obgebraand (Fdg) - abgebrannt. Fdg.: »Ehre Haus ear obgebraand. Ech sei obgebraand.«
obgestompt (Odf, Rkh, Rph) - abgestumpft. Odf.: »Ech sei do drenn scho obgestompt.«
obgestuft (Odf, Rkh, Rph) - abgestuft
obgewertschofted (Fdg) - abgewirtschaftet. Fdg.: »Die hon obgewertschofted.«
obdu, obgedo (Fdg, Odf, Rkh, Rph) - abtun.
Odf.: »Dos Kapiddel winn ma domed obdu. Es äss etze endgellech obgedo.« siehe abdünn
obgedräsche, obgedräasche (Fdg, Odf, Rkh, Rph) - abgedroschen.
Odf.: »Die Geschichte äss doch scho lange obgedräasche.« siehe abgedrasche
obgegolle (Fdg) -abgegolten. siehe abgegolle
obgegräaffe (Fdg, Odf, Rkh, Rph) -abgegriffen.
Odf.: »Dos Buch äss so obgegräaffe. Dos obgegräaffene Haanduch trockd ned mieh.«
siehe abgegräffe
obgeläje / obgeleeje (Fdg, Odf, Rkh, Rph) - abgelegen.
Odf.: »Dos Dorf äas weit obgeleeje. Mer hon e weit obgeleejene Wesse.«
Fdg.: »Ee deam obgeleejene Neasd.« siehe auch »abgeläje«
obgeklappert (Fdg) - abgeklappert
obgeneigd (Fdg - abgneigt. Fdg.: »Ech sei nerr obgeneigd.«
obgespannd (Fdg) - abgespannt. Fdg.: »Ech sei obgespannd.«
Obgoss (Fdg) - Abguss
obgestaane (Fdg) - abgestanden. Fdg.: »Doas Bier earr obgestaane.«
obgestorwe (Fdg) - abgestorben. Fdg.: »Mei Ba eas wie obgetorwe.«
obgezahld (Fdg) - abgezählt. Fdg.: »Doas Geald eas genau obgezahld.«
Obgött (Fdg) - Abgott. Fdg.: »Der eas ehren Obgött.«
Obgoss (Fdg) - Abguss
Obgoowe (Fdg) - Abgabe
obhaale (Fdg) - abhalten. Fdg.: »Ech losse mech ned obhaale.«
obhaane komme (Fdg) - abhanden kommen. Fdg.: »Doas kom m’r obhaane.«
Obhaank (Fdg) - Abhang. Fdg.: » ’s ging de Obhaank nönger.«
obhagge, obgehaggt (Fdg, Odf, Rkh, Rph) - abhacken.
Odf.: »Schwetz ned so obgehaggt. Die ganze Ströche sei obgehaggt worn.
Dos sieht awwa so obgehaggt aus.« siehe abhagge
obhänge, hing ob, obgehunke (Odf, Rkh, Rph) - abhängen.
Odf.: »Du musst noch da Wäsch obhänge. Mer musse sieh, des ma dä Käarle obhänge.«
obhängig (Fdg) - abhängig. Fdg.: »Ech sei vo mei’m Vadder obhängig.«
Obhelfe (Fdg) - Obhilfe. Fdg.: »Do murr Obhelfe troffe weann.«
obholze (Fdg) - abholzen. Fdg.: »Mer sei om obholze.«
obiere (Hem, Rld) – anbieten. sech obiere, z.B. zur Hilfe
obkemmlich (Fdg) – abkömmlich: Fdg.: »Hä eas nerr obkemmlich.«
obkerze (Fdg) – obkürzen. Fdg. »Doas ka m’r gud abkerze. Hä weall de Weg obkerze.«
Obkerzonge (Fdg) – Abkürzung
obklappern (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abklappern. siehe abklappere
obknipse (Odf, Rkh, Rph) – abknipsen, abtrennen. siehe abknipse
obkoarde, obgekoardet (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abkarten.
Odf.: »Dos hon die doch merrenanna obgekoardet.
Bei derm obgekordete Speelche mache mer ned med.« siehe abkoarde
obkoche (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – obkochen.
Fdg.: »Mer hon döise obgekochd.«
Odf.: »Dos ärren ganz obgekochde Kearle (= abgefeimter Kerl)
Ech hon des Gemiese obgekocht.« siehe abkoche
Obkomme (Fdg) – Abkommen. Fdg. »Mer troffe e Obkomme.«
obkomme (Fdg) – abkommen. Fdg.: »Mer sei dovo obkomme.« siehe abkomme
oblagern (Fdg) – ablagern. Fdg.: »Doar äss gud obgelogerd.« siehe alagere
oblatsche (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – ablatschen
obläre ob, obgelärd (Odf, Rkh, Rph) – ablegen. siehe ablee
oblagere (Fdg) – ablagern. Fdg.: »Doar äss gud obgelogerd.« siehe ablagere
Obläjer (Fdg) – Ableger. Fdg.: Der Obläjer geatt o.«
oblänke Fdg) – ablenken. Fdg.: »Sie winn dech nur oblänke.«
Obleaf (Fdg) – Ablauf. Fdg.: »Dos nohm de gewohnde Obleaf.«
obleawwarn (Fdg) – abliefern. Fdg. »Doas soll ech hie obleawwarn.«
Obleck (Fdg) – Anblick. Fdg.: »Doar eas kenn scheene Obleck.«
obletze (Fdg) – anblitzen, scharf anschauen. Fdg.: »Ech bletze ä ö.«
obmache, obgemöchd (Fdg, Odf, Rph) obgemochd (Rkh) – abmachen.
Odf.: »Mer hon de Frocht all obgemöcht.« (Frocht =Getreide)
Fdg.: »Doar äss so obgemochd wonn.« siehe abmache
Obmachonge (Fdg) – Abmachung. Fdg.: »Doar eas ga de Obmachonge.«
obmeeh, obgemehrd (Odf, Rkh, Rph) – abmähen.
Odf.: »Es äas alles obgemeehrt.«, siehe anmeeh
Obneher (Fdg) – Abnäher. Fdg.: »Der Obneher eas ned fohrgerächd.«
Obneijonge (Fdg) – Abneigung. Fdg.: »Ech hon no amol de Obneijonge.«
obnomme (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abnehmen.
Odf.: »Dos nomm ech deer ned ob. Loss da nur naud obnomme.
De nemmd em immer alles ob. Du hösst awwa obgenomme.
Derm sein Vastaand nemmd immer mieh ob.
Des Bauamt muss dos Haus erschd noch obnomme.«
Fdg.: »Doas weall ech deer mol obnomme. Ech muss de Fochd obnomme. s abnämme
obnotze (Fdg) – abnutzen. Fdg.: »Doas muss sech noch obnotze.«
obnowen (Odf, Rkh Rph) – abnabeln.
Odf.: »Du mußt dech endlech mol obnowe on säalwad dein Mann steh.« siehe abnawele
obombe (Fdg) – anpumpen. Fdg.: »Alle Welt mussde obombe.«
oboue (Fdg) – anbauen
obrärre (Fdg) – Abrede. Fdg.: »Doas stell’n ej ee Obrärre. ’r eas ga de Obrärre.«
Obräsedoog (Odf, Rkh, Rph) – Abreisetag. siehe Abreesedaag
obräse (Odf, Rkh Rph) – abreisen.
»Odf.: »Da Besuch wäall werra obräse. Sie sei obgeräst.« siehe abreese
obreache (Fdg) obräache (Odf, Rkh, Rph) –
1. abrechen. Fdg.: »Mer weann noch obreache.«
2. abrechnen. siehe abräche
obrë-ise, reass ob, obgereasse (Fdg) obräse (Odf, Rkh, Rph) – abreißen.
Odf.: »Ech re-ise es Kalännablädche ob. Ech hons obgeräasse.« siehe abreiße
obreache (Fdg) – abrechnen. Fdg.: »Mer hon obgereachchd.«
obreise (Fdg) – abreisen
Obreiwonge (Fdg) – Abreibung. Fdg.: »H kreij e Obriwonge.«
obreste (Odf, Rkh, Rph) – abrüsten. Odf.: »Ech hon da Lettawaje obgerestet.«
obrötsche (Odf, Rkh, Rph) – abrutschen. siehe abrütsche
obroume (Odf, Rkh, Rph) – abräumen.
Odf, Rkh, Rph: »Mer roume etze da Dösch ob.
De hött alle Preise obgeroumd.« siehe abrömme
obsaa (Fdg) – absagen. Fdg.: »Doas hon mer obgesäd.«
Obsafsberschte (Fdg) – Wurzelbürste (Abseifbürste)
Obsatz (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Absatz.
Odf. »Zwöscha dä drei Reih mach ech en kläne Obsatz.
Ech dreh mech om Obsatz werra rem.«
Obschäd (Fdg) – Abschied. Fdg.: »Sie nohme Obschäd vonanner.«
obschaffe (Odf, Rkh, Rph) – abschaffen.
Fdg.: »Mer winn e Dier obschaffe.« siehe abschaffe
obschalde (Odf, Rkh, Rph) – abschalten. siehe abschalde
obscheuern (Odf, Rkh Rph) – abscheuern. Odf.: »Dä Keilrimme höt sech obgescheuert.«
obscheulich (Fdg) – abscheulich. Fdg.: »Hä ear’n obscheulije Mänsch.«
obschiesse (Odf, Rkh, Rph – abschießen. Odf.: »Dä höt da Vojel obgeschosse.«
obschleaffe (Fdg) – abschleifen. Fdg.: »Di hon sej ogeschleaffe.«
obschliesse, schloss ob, obgeschlosse (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abschließen.
Fdg.: »Die Sache eas obgeschlosse. Hä hörr merr’m Läwe obgeschlosse.
De Deer eas obgeschlosse.«
»Deer sille se grore des Maul merrem Bolstaschloss obschlisse.
Med derm hon ech scho lange obgeschlosse. De Vatrach äas obgeschlosse.
Es äas obgeschlosse.« siehe abschliesse
obschlissend (Fdg) – abschließend. Fdg.: »obschlissend gesäd«
Obschlog (Fdg) – Abschlag. Fdg.: »Ee d’r Gruwe harre mer de Obschlog geschosse.«
obschloo (Odf, Rkh, Rph) – abschlagen. Odf.: »Derm kan ech de Gefann ned obschloo.«
Obschluss (Fdg) – Abschluß. Fdg.: »Doar eas d’r Obshluss.«
Obschnead (Fdg) – Abschnitt. Fdg.: »Doas ear’n Obschnead em Leawe.«
obschräckend (Fdg) – abschreckend. Fdg.: »Hä sog werklich obschräckend aus.«
obschreiwe (Fdg) – abschreiben
obschroue (Odf, Rkh, Rph) – abschrauben. »Ech wäallse obschroue.«
obschuwwe (Odf, Rkh, Rph) – abschieben. Odf.: »Die Leure sinn obgeschuwwed wern.«
obschle-ife, schleaff oab, obgeschleaffe (Fdg) – abschleifen. siehe abschle-ife
Obschneire, schneed ob, obgeschneere (Odf, Rkh, Rph) – abschneiden.
»Ech schneire de Zammel ob. Ech honnen obgeschneere. Ech sei vo allem obgeschneere.
Vo derm käste da e Scheiwe obschneire.« siehe abschneire
obseeje, obgesejed (Odf, Rkh, Rph) – absägen.
Odf.: »Mer hon de Äsde obgesejet. Die Streppen seeje ma morn ob.
Die Latte winn ma noch obseeje.« siehe absäje
obseits (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – abseits. Odf.: »Obseits da Stroße.«
Obsechd (Fdg) – Absicht. Fdg.: »Dos dusste doch merr Obsechd.«
obselud (Fdg) – absolut. Fdg.: »Doar eas obselud ned wohr.«
obsieh (Fdg) – absehen. Fdg.: »dovo obgesieh«
obspäacke (Odf, Rkh, Rph) – abspecken
obspenstig (Fdg) – abspenstig. Fdg.: »Ech weall d’r dei Mädche obspenstig mache.«
obspretze (Odf, Rkh, Rph) – abspritzen
Obsproche (Fdg) – Absprache. Fdg.: »Doar eas ga de Obsproche.«
Obsprong (Fdg) – Absprung. Fdg.: »De Obsprong mußte woge.«
Obstamm (Fdg) – Abstammung. Fdg.: »Ech sei vo boierlijem Obstamm.«
obstamme (Odf, Rkh, Rph) – abstammen. siehe abstamme
Obstaand (Fdg) – Abstand. Fdg.: »Der häld off Obstaand.«
obstäwe (Odf, Rkh, Rph) – abstauben.
Odf.: »Dos Mewel muss mol obgestäwed wern.« siehe abstöwe
obsteje (Odf, Rkh, Rph) – absteigen. Odf. »Etze musse ma werra obsteje.«
obsterme (Odf, Rkh, Rph) – abstimmen
obstoßend (Fdg) – abstoßend. Fdg.: »Hä hörre obstoßende Kraankheed.«
obstramben (Odf, Rkh, Rph) – abstrampeln.
Odf.: »Ech ka mech obstramben wien ech wäall.«,
Obstrech (Fdg) – Abstrich. Fdg.: »Do kläste Obstreche mache.«
obstreche (Odf, Rkh, Rph) – abstreichen. Odf.: »Dos käste da obstreche.«
Obstturte (Odf, Rkh, Rph) – Obsttorte
obtaste (Odf, Rkh Rph) – abtasten
obtra (Fdg) – abtragen
Obtread (Fdg) – Abtritt
obtreiwe (Odf, Rkh, Rph) – abtreiben
Obtrog (Fdg) – Abtrag. Fdg.: »Doas durr eahr veal Obtrog.«
obtrocke (Odf, Rkh, Rph) – abtrocknen.
Odf.: »Dos Gros äas obgetrockt. Da Offwäsch muss noch obgetrockt weern.«
Obwechselonge (Fdg) – Abwechslung
Obweje (Fdg) – Abwege. Fdg.: »Hä gerött off Obweje.«
obweah(r)n – abwehren. Fdg.: »Ech muß doar obweahrn.«
obweise (Fdg) – abweisen. siehe abweise
Obzäche (Fdg) – Abzeichen. siehe Abzeche
obzieh (Fdg) – abziehen. Fdg.: »Doas loss ech mer ned obzieh. Die hon d’r worr aobgezoge. Die sein deatte obgezoge. D’s Feall werr obgezoge.« siehe abzieh
Obziehbelder (Fdg) – Abziehbilder
Obwechselonge (Fdg) – Abwechslung.
obweahrn (Fdg) – bwehren. Fdg.: »Ech muß doar obweahrn.«
Obwege (Fdg) – Abwege. Fdg.: »Hä gerött off Obwege.«
obweise (Fdg) – abweisen. Fdg.: »Du käst err doch nerr obweise.«
obwertschafte (Fdg) abwadschafde (Hem) – abwirtschaften.
Hem.: »Die hon ähre Geschäfd richdich abgewadschafted.«
Obzäche (Fdg) – Abzeichen
obzährn (Odf, Rkh, Rph) – abzählen
Obziehbelder (Fdg) – Abziehbilder
obzieh (Fdg) – abziehen. Fdg.: »Dos loss ech mer nerr obzieh.«
obzohn (Odf, Rkh, Rph) – abzahlen. siehe abzohle
Ochde geawe / Ochde gäwe / Ochde basse (Fdg, Hem Wun) – Acht geben, aufpassen. Hem.: »Bass ochte!« (Gib acht!)
Fdg.: »Geaw Ochde! Nomm deij ee Ochde. Hä nemmd sech ka bessje ee Ochde.
Hösste ochde gegä ?« Wun. »Barr ochde, dess de ned vo da Ledder fellst!«
Ochde (Wun) – Acht, Aufmerksamkeit.
Wun.: »Nämm dejj ee Ochde, dess de nerr uff demm Glodeis dehennfellstd.«
ochde (Wun) – achten. Wun.: »Hauře äs dåřřen geåchdede Månn.«
ochdebasse (Wun) – achtgeben, aufpassen.
»Barr ochde, dess de ned vo da Ledder fellst.«
ochzee / ochdzee (Hem, Rld, Wun) – achtzehn.
Hem.: »Ochzeehunnerdzahne.« Wun.: »Ǻm Chrästbääm brann ochtzee Kerze.«
ochzich / ochdzig (Fdg, Hem, Rld, Wun) – achtzig.
Fdg.: »De Ochtzijerjoahrn. ’n Ochtzijer. Ochzigjeahrije.«
Wun.:. »Es worren vellicht ochzich Leire kumme.« mhd. ahzec, ahzic: achtzig [MhdT]
ockerscht (Fdg) – bloss, nur. Fdg.: »Mer hon ockerscht drei Kieh.«
odächtig (Fdg) – andächtig
Odäl (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Anteil. Fdg.: »Mei Odäl hon ech.«
Odänke (Fdg) – Andenken. Fdg.: »Hä liss e Odänke redur.«
odippe (Odf, Rkh, Rph) – antippen. Odf.: »Dä hött mech ogedippt.«
odouernd (Fdg) – andauernd. Fdg.: »Odouernd schwassde hä.«
odraa (Hem, Rld) – antragen
odünn, doot o, ogedoo (Fdg) – antun. »Doar eas ned dozu ogedoo.
Wos hon se deer da ogedoo? Ech hon mei Schuh ogedoo.« (angezogen)
odraa (Hem, Rld) – antragen
odreiwe (Hem, Rld) – antreiben
odubbe (Wun) – leicht und kurz berühren . Wun.: »Satt mech ned odubbe.«
Odz (Hem, Rld) – Speiserest auf dem Teller
odze (Hem, Rld) – nicht alles vom Teller aufessen, (Speise-)Reste übriglassen,
2. atzen. Fdg.: »Ech atze de Donge.«
Öjebleck – Augenblick
Ofaang (Hem, Fdg, Rld) – Anfang. Fdg.: »Wer mächd da no de Ofaang?«
ofange, fing o, ogefange (Bgh, Fdg, Hem, Rld) – anfangen, beginnen.
Bgh.:
Rld.: »Hä fing o ze grische. Dos fengd ju als güd o.«
Fdg.: Med deer äas naud mieh ozefange.«
Ofänger (Fdg) – Anfänger. Fdg.: »Ech sei doch kenn Ofänger mieh.«
ofällig (Fdg) – anfällig. Fdg.: »Doas Dia ear arig ofällig.«
Ofang(Wun) – Anfang. Wun.: »Om Ofank worre zefreere, awwer itzt knüdderde nür noch.«
Ofa(i)nger (Wun) – Anfänger. »Dås sein ålles Ǻåfa(i)nger, wås dås Audofåhre betrefft.«
ofänglich (Fdg) – anfänglich.Fdg.: »Ofänglich harr ech doch Angste.«
off (Fdg) – auf.
Fdg. »Nu steh mol off! Mach de Deer off. Lod deer ned zeveal off.« siehe uff
offällig (Fdg) – anfällig. Fdg.: »Doar eas zu offälig.«
offasse (Fdg) – auffassen. Fdg.: »Doas ka m’tr offasse, wie m’r weall.«
Offassonge (Fdg) – Auffassung. Fdg.: »Ech sei annerer Offassonge.«
ofbäje (Odf, Rkh, Rph) – aufbiegen
offbausche (Fdg) – aufbauschen. Fdg.: »Hä hött die Sache offgebauscht.«
offboue (Fdg) – aufbauen
offbasse (Odf, Rkh, Rph) – aufpassen, acht geben.
Odf.: Imperativ: »Bass ochde!«
»Du mussd besser offbasse. Mer basse off.
Wenn se offgebassd hätte, wessde se wos gespeelt werre. Bass gud off dech off.«
offberde (Fdg) – aufbürden. Fdg.: »Se berde deer zuveel off.«
offbessern (Fdg) – aufbessern. Fdg.: »Doas lörremol offbessern.«
offbiere (Fdg) – aufbieten. Fdg.: »Do muss m’r schoworr offbiere.«
offblose (Odf, Rkh, Rph) – aufblasen. Odf.: »De Luftballon eas offgeeblose.
De hött sech ferchdalech offgeblose. (= in Szene gesetzt.) »Blos dech nur ned so off.«
offboue (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – aufbauen.
Odf.: »Merr wins Haus offboue. De Schoier äas scho fertech offgebaud.
Du höst mech offgebaud (Du gibst mir Mut und Kraft) Doaas ka m’r werrer offboue.«
offbrause (Fdg) – aubrausen. »Weremm mussd du da so offbrause ? »
offbreache (Fdg) – aufbrechen
offdränge (Fdg) – aufdrängen. siehe uffdränge
offgä (Fdg) – aufgeben. Fdg.: »M’r seall sech nie offgä.«
Offgawe (Fdg) – Aufgabe. Fdg.: »Doas earre e schwere Offgawe.«
Offgaank (Fdg) – Aufgang
offgrdonse (Fdg) – aufgedunsen. Fdg.: »D’s Gesechte ear offgedonse.«
Offgesasder (Gkn) Offgesetzder (Wem) – Aufgesetzter (In Kornschnaps eingelegte Beeren geben ihren Geschmack langsam ab und werden mit diesem später auch serviert.)
offhänge, hing off, offgehunke (Odf, Rkh, Rph) – aufhängen.
Odf.: »De wäall sech offhänge. Häng dein Maandel off.«
offhäwe (Fdg) – aubewahren, aufheben. Fdg.: »Ech seall doar offhäwe.«
offmedarn (Odf, Rkh, Rph) – aufmetern
offörrern (Fdg) – auffordern. Fdg.: »Loss dech ned zwämol offorrern.«
Offräjonge (Fdg) – Aufregung
Offsatz (Odf, Rkh, Rph) – Aufsatz.
Odf.: »Ech schreiwe o nem Offatz. Drei vo dä Offsätze sei fertech geschre-ewe.«
offsässech (Odf, Rkh, Rph) – aufsässig.
Odf.: »Dos äas e offsässejes Kernd. Dos werd direkd offsässech.«
offschollarn (Odf, Rkh, Rph) – aufschultern. Odf.: »Mer wird alles offgeschollard.«
offtanke (Odf, Rkh, Rph) – auftanken
offpacke (Odf, Rkh, Rph) – schwanger sein.
Odf.: »Die jonge Fraa hött offgepackd.« ( = sie ist schwanger)
offquärn (Odf, Rkh, Rph) – aufquellen, aufgehen.
Odf.: »Du siehst so offgequonn em Gesechde aus. Da Heweedäg äas gud om offquäarn.«
offrege, offgeräjed (Odf, Rkh, Rph) – jemanden aufregen, sich aufregen.
Odf.: »Räg mech ned off. Du räjesd mech off. Ech sei so offgeräjed.
Da räg dech werra ob. Du bäast e offgeräjedtes Hingel.«
Offreste (Odf, Rkh, Rph) – Aufrüsten. Odf.: »Die sei om Offreste.«
offscheuche (Odf, Rkh, Rph) – aufscheuchen. Odf.: »Du höst de Kieh offgescheucht.«
offschlisse (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – aufschließen. Odf.: »Ech schlisse grore off.«
Offschnerrer (Fdg) – Aufschneider, Angeber. Fdg.: »Der eas doch en Offschnerrer.«
offschroue (Odf, Rkh, Rph) – aufschrauben
Offsetzer (Gkh) Offsetzan Odf, Rkh, Rph) – Aufsetzer
1. Aufsetzer sind kleine Beerenschnäpse
2. Aufsetzer erhöhen beim Erntewagen die seitlichen Leitern und emöglichen damit ein höheres Beladen mit Heu oder Getreidegarben.
Odf.: »Mer setze de Offsetzan off de Wajelättarn.« siehe Uffsetzer
Offstaand (Odf, Rkh, Rph) – Aufstand. Odf.: »Mer mache kenn Offstaand.«
offsteh, offgestaane (Odf, Rkh, Rph) – aufstehen.
Odf.: »Wer frieh offsteht, naud guds vasehmt. Awwa wer lange schleeft on schwinne fleut, kimmt grod soweit. De Faulänza wäall werra ned offsteh. Steh off! Werd du wöll offsteh! Ech sei frieh offgestaane. Es äas noch käna vo dä Doore werra offgestaane.«
offsticke (Odf, Rkh, Rph) – ausruhen.
Odf.: »Wäarde mol kurz offsticke? Ech hon mol offgestickt.«
ofiehre (Hem, Rld, Wun) – anführen, zum Besten haben, hereilegen.
Rld.: »Die hon dech doch nür ogefiehrd.«
Wun. »Dü host denn Junge awwer grendlich ogefiehrt.«
oflijje, flog o, ogefloge (Fdg) – anfliegen. Fdg.: »Doas ear’m each nerr ogefloge.«
oflöchdig (Fdg) – anfällig. Fdg.: »Hä ear arrig öflächdig.« (gegen Krankheiten)
ofohre (Hem, Rld) ofohrn (Fdg) – anfahren.
Fdg.: »Ech losse mech doch ned vo deer so ofohrn. Mer musse doas Reand ofohrn.«
ofreasse, frass o, ogefreasse (Fdg) – anfressen. Fdg.: »De Mearn sei ogefreasse.«
ofroge (Fdg) – anfragen. Fdg.: »Ech derf doch wöll mol ofroge?«
ogäh (Odf, Rkh Rph) – angeben
ogängig (Fdg) – angängig. Fdg.: »Sie winn dech nur ogängig mache.«
Ogebänne (Fdg) – Angebinde
ogeborn (Fdg) – angeboren. Fdg.: »Doar eas deam ogeborn.«
ogebraand (Fdg) – angebrannt. Fdg.: »D’s Ease ear ogebraand.«
ogebroche (Fdg) – angebrochen. Fdg.: »Doar eas sche ogebrochd.«
ogebrochd (Fdg) – angebracht. Fdg.: »Ech haale doas nerr fe ogebrochd.«
ogenn, ging o, ogegange (Fdg) – angehen.
Fdg.: »Der kemmd oggange. Ech hon’n ogegange.«
ogeschniewed (Odf, Rkh, Rph) – angeschneit. Odf.: »Du kemmsd awwa ogeschniewed.«
ogeraud (Odf, Rkh, Rph) – angeraut. Odf.: »De Stoff äas etwos ogeraud.«
Oge-erei (Fdg) – Angeberei. Fdg.: »Dei Oge- erei eas ned mieh merr ozesieh.«
ogebonne (Fdg) – angebunden.
Fdg.: »Weremm so korz ogebonne? Mer hon d’s Fösselkalb ogebonne.«
ogebrochd (Fdg) – angebracht. Fdg.: »Ech haale doas feer nerr ogebrochd.«
Ogeläjehed (Hem, Rld) – Angelegenheit
ogenähm (Wun) – angenehm
Wun.: »Dos wor ma ganz ogenähm, derr ech mech ned dodrem kemmeren müssde.«
Oggdowa / Okdowa (Bgh, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – Oktober.
Odf.: »Em Okdowa färwed sech des Läab. Da goldene Okdowa.«
ogegosse (Fdg, Hem, Rld) – angegossen. Fdg.: »Doar setzt wie ogegosse.«
Ogehearijje (Fdg) Ogeheerijje (Hem, Rld) – Angehöriger.
Fdg.: »Die Ogehearijje kräje Norichd.«
ogeläje / ogeleje (Fdg) Hem, Rld) – angelegen. Fdg.: »Die lisse sejes ogeleje sei.«
Ogeläjenheere / Ogelejenheere (Fdg, Hem, Rld) – Angelegenheiten.
Fdg.: »Doas sei dei Ogelejeheere.«
ogen (Fdg, Hem, Rld) – angehen
ogeneahm (Fdg) – angenehm. Fdg.: »Ogeneahm ear’s grore ned.«
ogeschosst (Wun) – aneinandergebacken (von Backwerk)
Wun.: »Die zwee Leewe sein ogeschosst.«
ogesieh (Fdg) – angesehen. Fdg.: »Das sei ogesiehene Leure.«
ogeweahne (Fdg) – angewöhnen. Fdg.: »Doas hon ech mer so ogeweahnd.«
Ogewohnheid (Fdg, Hem, Rld) – Angewohnheit. Fdg.: »Doas earre e domme Ogewohheid
Ogga – unterdessen bloß, eben mal
ogoize (Fdg) ogöitze (Hem) – anbellen.
Fdg.: »Ech losse mech doch ned so ogoize.« siehe göize
Ogräff (Hem, Rld) Ogreaff (Fdg) – Angriff.
Fdg.: »Ech nommen doar ee’n Ogreaff. Die Arwed hon ech ee’n Ogreafff genomme.«
ogreife, gräff o, ogegräffe / ogegreaffe (Fdg, Hem, Rld) – angreifen.
Fdg.: »Du seust so ogegreaffe aus. Die Kraankheit hörr’n ogegreaffe.«
Ohaaldspunkt (Fdg) – Anhaltspunkt
ohaalend (Fdg) – anhaltend. Fdg.: »Ohaalend bläwe om schwädze.«
Ohaang (Fdg) – Anhang. Fdg. »Ech hon en grosse Ohaang.«
ohänge, hing o, ogehunge (Hem, Rld) ogehanke (Fdg) – anhängen.
Fdg.: »Die hon’m wos Beases ogehanke.«
Ohänger (Fdg) – Anhänger
Ohängsel (Fdg) – Anhängsel. Fdg.: »Du beast je doch nur d’s Ohängsel.«
oheere (Hem, Rld, Wun) – anhöre
Ohibb (Fdg, Hem, Rld) – Anhieb. Fdg.: »Off Ohibb geruts.«
ohne (Fdg) – ahnen. Fdg.: »Ech ohnde glech naud Gurres. Als wenn ej’s geohnt hätt.«
Ohnonge (Fdg) – Ahnung. Fdg.: »Mei Ohnonge träut mech ned.«
Ohr Plural: Ohrn (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Ohr.
Odf.: »De setzt off de Ohrn. De hött Scholde bess ewwa de Ohrn.
Jomar mer doch ned immer de Ohrn voll. Ech sei ganz Ohr. De höt Ohrn wie en Luchs. Spetz de Ohrn. Ech losse mech ned ewwasch Ohr haue. Bei derm steerste off däwe Ohrn. Pack da de Ohrn zu. Doas schreib deer emol heanner de Ohrn .« siehe Uhre
Ohre (Wun) – Ahorn. Wun.: »Die weise Leffel sein vo Ohre.«
ohre (Wun) – aus Ahorn. Wun.: »Die ohre Leffel vakeefen sech güd.«
Ohrer, Plural: Ohrern (Fdg) – Ähre
Ohrnbäme (Fdg) Ohre (Wun) – Ahornbaum. (Acer)
Wun.: »Die we-iße Leffel sein vo Ohre. Die Ohre em ’Deel’ hun güd gewosse.«
Ohrnschützer (Odf, Rkh, Rph) – Ohrenschützer
Ohrklammer (Odf, Rkh, Rph) – Ohrklammer
Ohrnsause (Odf, Rkh, Rph) – Ohrensausen
Ohrrenge (Odf, Rkh, Rph) – Ohrringe
Oier, Plural: Oiern (Bgh) Ouer / Oua (Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Uhr.
Fdg.: »Dei Ouer ged no’m Mond. Hä wäß, wos de Ouer geschlaa höt.« siehe Ühre
öise (Hem), oise (Odf, Rkh, Rph) – außen.
Odf.: »De äas oise rem gegange. De bleiwed werra oise.«
Hem.: »Hä äss öise un ech sein änne. Hä rifft: Bleib dränne.«
oisern (Fdg) – äußen. Fdg.: »Ech oisern mech dozu.«
Öisetreppe (Odf, Rkh, Rph) – Außentreppe
Oiserschde (Fdg) – das Äußerste.
Fdg.: »Doar eas doch d’s Oiserchde, wos do ze duu eas. M’r muss doas Oiserschde woge.»
Oiswännije (Fdg) – das Äußere. Fdg.: »D’s Oiswännije vom Appel.«
öisewannisch (Hem) oiswännig (Fdg) – sich auf der Außenseite, außerhalb von etwas befinden
Öisebleiwer (Fdg) – Nachtschwärmer
Öje Plural : Öje (Bgh, Hem, Rld) – Auge. siehe Aage
Öjemuuß (Bgh) – Augenmaß
okkerod (Fdg) – akkurat. Fdg.: »Doas nennd m’r okkerod arwe.«
Oklaang (Fdg, Hem, Rld) – Anklang. Fdg.: »Doas fonn Oklaang.«
okomme, kam o, ogekomme (Fdg, Hem, Rld) – ankommen.
Fdg.: »Soeawe earre ogekomme.«
Oläronge (Fdg) Oleiringe (Hem, Rld) – Anleitung. Fdg.: »Deam fehl de rechijje Oläronge.«
Olass (Fdg) – Anlass. Fdg.: »Do fehlt das Olass zü.«
Oleaf (Fdg) – Anlauf. Fdg.: »Ech nohm ’n gurre Oleaf.«
Olijje (Fdg, Hem, Rld) – Anliegen. Fdg.: »Woss höstt du da feer e Olijjee.«
oleafe (Fdg) ölöfe (Hem, Rld) – anlaufen.
Fdg.: »Die kome ogeleafe. De Scheiwe ear ogelöfe.«
olearne (Fdg) olanne (Hem, Rld) – anlernen. Fdg.: »Du beast gud ogelearnd wonn.«
olocke (Fdg) – anlocken
Ologe (Fdg) Olage (Hem, Rld) – Anlage. Fdg.: »Dozu honech kaa Ologe.«
olosse, liss o, ogelosse (Fdg, Hem, Rld) – anlassen
om (Fdg, Hem) – am. Hem.: »Om drätte Mai. Om Beste gesd’e du earscht goar ned hen.«
Oma / Omma (Odf, Rkh, Rph, Wun) – Oma.
Odf.: »Inse Oma äss de Beste. Off inse Oma loss ech naud komme.
Inse Oma säd sogoa dem Pappe mol de Mänonge.« siehe Umma
Omachshulz (Wun) – Anmachholz.
Wun.: »Mer brüjjen kää Omachshulz, mer nämmen Spene aus da Werkstatt.«
omarschiern (Fdg) – anmarschieren. Fdg.: »Sie kome omarschierd.«
omelde (Fdg, Hem, Rld) – anmelden
on (Fdg) – und. siehe un
onänech (Odf, Rkh, Rph) – uneinig
onanna / onanner (Bgh, Fdg, Hem, Rld, Wun) – aneinander.
Fdg.: »Doas beanne mer onanna.«
Wun.: »Die Rohre sein schlaa(i)cht onanner geschweeßt worrn.«
onbegre-iflich (Fdg) – unbegreiflich
onbeschreiblich (Fdg) – unbeschreiblich. Fdg.: »Doar eas onbeschreiblich schee.«
onbequem (Fdg) – unbequem. Fdg.: »Dos ear inbequeam.«
onbenotzd / onbenotzt (Odf, Rkh, Rph) – unbenutzt.
Odf.: »Dos Geschirr äas noch onbenotzt.«
onbesiehs (Fdg) – unbesehen. Fdg. »Doas käf ech enbesiehs.«
Ondia / Ondier (Odf, Rkh, Rph) – Untier. Odf.: »Dos äas e Ondier.« siehe Undia
Onducht (Ban, Fdg, Odf, Rkh, Rph) – Taugenichts.
Odf.: »Du bäast en aale Onducht. En Onducht daucht ewwahäpt naud.«
Fdg.: Ehr seid all merrenanner Onduchte.« (Schimpfwort) D’rt Onducht steckt voller V’rdorwenheire, wie d’r Hond voller Fleh. Wos machd ehr Onduchder do als werrer?«
Onewaand, Oonewaand (Wun) – Randstreifen eines Ackers oder der angrenzende Grasweg,
auf dem der Pflug gewendet werden muß.
Wun.: »Harr ehr de Onewaand merregemeht?«
Onflood (Odf, Rkh, Rph) Onfloat (Fdg) – ein übermäßiger Esser,; unflätiger Mensch
Fdg.: »Käst du Onflood de Hals da ned voll krrijje.« siehe Unflood
onflärech (Odf, Rkh, Rph) – unflätig, maßlos. Odf.: »Sei doch ned so onflärech.«
önga (Fdg) unna (Hem, Rld) – unter
öngadröcke (Fdg) unnadregge (Hem, Rld) – unterdrücken. Fdg.: »Hä öngadröckt dech.«
öngariern (Odf, Rkh, Rph) – unterrühren
Öngaschte (Odf, Rkh, Rph) – 1. Unterste, 2. ein Hausname für eines der ältesten Häuser in Rückershausen. siehe Unnaschte
ongebraand (Fdg) – ungebrannt.
Fdg.: »Doas gerr ongebraande Äsche.« (Das gibt Schläge.)
ongehewweld (Fdg) – ungehobelt. Fdg.: »D’r ongehewwelde Mänsch.«
Ongel (Ban, Odf, Rkh, Rph) –
1. Rinderfett. Ban, Odf, Rkh, Rph
2. Onkel. Odf.: »Ech hon en gurre Ongel.«
onngelead, Plural: ongeleare (Fdg) – ungelegt.
Fdg.: Kimmer dech ned em ongeleare Eier.«
ongesteerd (Odf, Rkh, Rph) – ungestört. Odf. »Loss mech ongesteerd schlofe.«
öngatauche (Odf, Rkh, Rph) – untertauchen. Odf.: »Dä äas öngagetaucht.«
siehe unnatauche
ongäarn (Odf, Rkh, Rkn) – ungern. Odf.: »Ech stemme ongäarn zu.«
öngasaast (Fdg) – untersetzt, gedrungen
öngastompe (Odf, Rkh, Rph) – unterstampfen
Onge (Odf, Rkh, Rph) – Unke, Frosch. Odf.: »Ee insem Weja setzt e decke Onge.
Du bäast e aale Onge.« (auch: Schimpfwort)
ongestroft (Odf, Rkh, Rph) – ungestraft. Odf.: »Dä kemmd werra ongestroft dovo.«
ongescheud (Fdg) – ungescheit. Fdg.: »Du haust wie ongescheud.« siehe ungescheid
ongezogen (Fdg) – ungezogen. Fdg.: »Doas ongezogene Deang.«
Ongezogenheit (Fdg) – Ungezogenheit.
Fdg.: »Ech dreiwe deer die Ongezogenheit noch aus.«
Onkraut (Odf, Rkh, Rph) – Unkraut.
Odf, Rkh, Rph: »Wenn naud wösst, awwa es Onkraut wösst immer.
Onkraut vaged ned. Du bäst so lästech wie Onkraut.«
Onleid (Odf, Rkh, Rph) – Unleid. Ein ungefälliger Mensch. (auch: Schimpfwort)
Rld.: »Dü Unleid bäsd mer zewerrer.« siehe Unleid
onomme (Fdg) onämme (Hem, Rld) – annehmen. Fdg.: »Mer winn nur mol onome.«
Onruh (Odf, Rkh, Rph) – Unruhe. Odf.:Ech hon Onruh
onruhich (Odf, Rkh, Rph) – unruhig. Odf.: »Du bäast so onruhich.
Ech hon en onruhige Schlof
onschoap (Odf, Rkh, Rph) – unscharf. Odf.: »Die Belda sei all onschoap.«
Onnseann (Fdg) – Unsinn
Oochde (Fdg) – Oochde geawe – Acht geben.
Fdg. »Geaw Oochde. Nomm dej ee Oochde.
Hä nemmd sech ka beßje ee Oochde. Höste Oochde gegä?«
oquätsche (Fdg) – anquatschen. Fdg.: »Quätsch mech ned vo d’r Seire o«
om (Odf, Rkh, Rph) – am. Odf, Rkh, Rph: »Mer sei om Ässe. Ech sei om Haazeppe.
Dos Kernd äas om Heun. De gedt om Zofläsch.De kaut om Hongaduch.
De äas om Soff. De setzt om hoje Ross. Ech sei om längere Hewel.«
Zur sog. »Rheinischen Verlaufsform«: vgl. Grammatik)
onanna (Bgh) – aneinander
önger (Fdg) onna (Laa) – unter. siehe unna
öngrweks (Fdg) – unterwegs
Onleid (Fdg) – Unleid, unausstehlicher Mensch
onleidig (Fdg) – unleidig, unausstehlich. Fdg.: »D’r onleidige Mänsch.«
onmejelech (Odf, Rkh, Rph) – unmöglich. Odf.: »Dos äas onmejelech.«
Onmejelechkeid (Odf, Rkh, Rph) – Unmöglichkeit.
Odf.: »Dos äas doch ne Onmejelechkeid.«
Onmejelechsde (Odf, Rkh, Rph) – Unmöglichste. Odf.: »De valangt’s Onmejelechsde.«
Onnan (Ban, Odf, Rkh, Rph) – de Onnan: nachmittags, am Nachmittag.
Odf.: »Ech komme de Onnan mol no deer.
Höste da de Onnan mol e bessche Zeid fer mech?
Ech muss da de Onnan mol wos fazäahn. Scheene Onnan.«
onnadierlech (Odf, Rkh, Rph) – unnatürlich. Odf.: »Dos äas awwa onnadierlech.«
Ontat (Odf, Rkh, Rph) – Untat
ontätech (Odf, Rkh, Rph) – untätig
onne (Odf, Rkh, Rph) – unten. Odf.: »De äas onne nob gegange.
Du höst dech onne rem bemoggelt. Da Wernd kemmt vo onne roff.
Onne ehm Deppche fend sejes.«
Onrächd (Odf, Rkh, Rph) – Unrecht. Odf.: »Dä hot mer Onrächt gedoo.
Onrächt Gutt gedeihed ned.«
onsicher (Odf, Rkh, Rph) – unsicher. Odf.: »De Sache äas ma zu onsicher.«
Ool, f. (Fdg) – Aal. siehe Uul
oormche (Fdg) – ärmlich. Fdg.: »Bei de geat’s awwer Oormche zu .«
Oos, Plural: Eeser (Ban, Fdg, Wun) – Aas. Kadaver (auch: Schimpfwort)
Ban.: »Aoles Oos!« Fdg.: »Du Oos stenkts wie e Lurrer.« siehe Uus
Oose (Odf, Rkh, Rph) – Räucherkammer-Schrank.
Odf.: »Mer musse frösches Biche–Sejemehl feer de Oose honn;
wenn des Fläsch on de Worscht all dren sei, mache ma es Feuer o.«
oose (Wun) – aasen. Wun.: »Wos hun se med da Worscht geoost.«
opacke (Hem, Odf, Rkh, Rph) – anpacken.
Odf.: »Ech packe med o. Mer hon all merrenanna ogepackt.
De höt mech ogepackt. Pack mech nur ned o. Ech ka dech ned opacke.«
opreise (Wun) – anpreisen
Wun.: »Hä hot lauthals sei aår ogepriese, awwer kaum immed wullem wos asbkeefe.«
oprowiern (Fdg) – anprobieren. Fdg.: »Käst’s erschdemol oprowiern.«
Orächd (Fdg) – Anrecht. Fdg.: »Do höste ka Orächd droff.«
oräje (Fdg) – anregen. Fdg.: »De muss m’r dozu oräje.«
Orärre (Fdg) – Anrede. Fdg.: »Deam sei Orärre sein ech v’rgeasse.«
orärre (Fdg) – anreden. Fdg.: »Wie seall m’r de da orärre.«
oräje (Fdg) – anregen. Fdg.: »De muss ma dozu oräje.«
Ord (Bgh, Hem, Rld) – Ort
Ordninge (Hem, Rld) Ordnonge (Odf, Rkh, Rph) – Ordnung
oreachere (Fdg) oröchere (Hem, Rld) – anrauchen.
Fdg.: »D’s Mozje eas ogereacherd wonn.«
oreache (Fdg) – anrechnen. Fdg.: »Doas weann erch deer hok oreachche.«
oreje (Fdg, Hem, Rld) – anregen.
Fdg.: »Sie seiogenomme wonn. Doas hött mech dozu ogerejed.«
Ore (Fdg, Wun) – Atem. Fdg.: »Haall da Ore o.! Ech hölle Ore.«
Wun.: »Maggemoo ds Fänsder uff! Ech krejjen kenn Ore meh.« siehe Ure
Oremsnot (Fdg) – Atemnot
Orer, Plural Orer, Diminutiv Ařerche, Eřerche (Fdg, Od, Rkh, Rph, Wun) – Ader.
Wun.: »Die Fraa hådde e decke Ořer am leynde Bää.« siehe Urer
Organ (Bgh) – Organ. Bgh.: »Dos hot e Organ.« (Sie hat ein Organ = Sie spricht laut.)
orra (Bgh, Hem, Rld) – oder
oreachche (Fdg) – anrechnen. Fdg.: »Doas weann erch deer hok oreachche.«
orm (Fdg, Hem, Rld) orme (Wun) – arm.
Fdg.: »De orme Kearle troff’s hoarte.«
Wun.: »Die orme Känne, die müssden der gaanze Wäg zereckegeh.«
ormche (Wun) – besonders arm. Wun.: »Bei denn Leire getts awwer omche zü.«
Orme (Fdg, Hem, Rld) – Arm. Fdg.: »M’r dutt d’r Orme wieh.«
ormelaang (Fdg) – armlang. Fdg.: »Deam guckt’s ormelaang heanne eraus.«
Ormut (Fdg) – Armut
Ormedei (Fdg) – Armut. Fdg.: »De Ormedei guckt zum Schoa(r)nsta naus.«
ormselich (Fdg, Hem, Rld, Wun) ormselich – armselig, dürftig
Fdg.: »Doas earre e ormselijes Gedätse.«
Wun.: »Darr äss su e ormselijje Brochbude, bu e neegezoge äss.«
Ormstüche (Wun) – Ärmelschoner (vom Handgelenk bis zum Ellenbogen)
Wun.: »Da Grußvadder hadde frieher noggen Ormstüche em Schreibschraank lejje.«
Ormüt (Wun) – Armut. Wun.: »Su e Ormüt had ech bes dohenn noch ned gesäh.«
oruffe (Fdg) orüfffe (Wun) – anrufen.
Fdg.: Each wearn mol oruffe.«
zu jmdm. hingehen, um ihn abzuholen oder ihm kurz etwas mitzuteilen (mit Dat.)
Wun.: »Mer wünn noch dem Hånnche orüffe.«
Orwel (Hem, Rld, Wun) – eine Handvoll, ein Arm voll.
Rld.: »En Orwell Hei.« Wun.: »Hä kam merrem Orwel Haa aus da Schiere.«
orwelweise (Fdg) – (einige, vielemal) den Arm voll
Arwel mas. – eine Portion, die man mit zwei Armen fassen kann.
Hä kåm meřřem Arwel Haa aus da Schiere. Er kam mit einem Arm voll Heu aus der Scheune. mhd. armvol: das Umarmte [MhdT] Orwel: ein Arm voll (z.B. Heu)
osässig (Fdg) – ansässig. Fdg.: »Der eas ie osässig.«
Osatz (Fdg, Hem, Rld) – Ansatz. Fdg.: »Em Osaatz blawe stecke.«
oschaffe (Odf, Rkh, Rph) – anschaffen. Odf.: »Dos hon ma ins ogeschafft.«
oschiewe (Hem, Rld) oschuwwe (Odf, Rkh, Rph) – anschieben
Oschlag Plural: Oschläje (Bgh, Bkb, Fdg, Hem, Wom, Wittg. Ausdrücke) – Anschlag. Oschläje hon – Anschläge, Wünsche haben
»Oschläje wie e aald Backhaus«
Bkb, Wom: »Der hod Oschläje wie e aalt Schieredoor.«
Fdg.: »Du höst Oschläje wie d’r Guguck.«
Oschluss (Fdg, Hem, Rld) – Anschluss. Fdg.: Hä hött de Oschluss v’rbassd.«
Oschmearberschte (Fdg) – Schuhauftragsbürste
oschmäre (Hem, Rld) oschmäarn (Odf, Rkh, Rph) – anschmieren.
Odf.: »Dä höt dech ogeschmäart. Dä wäall dech nur oschmäarn. Däe schmäart jeden o.«
oschnauze (Fdg, Hem, Rld) – anschnauzen.
Fdg.: Vo deer loss ech mech doch ned so oschnauze.«
Oschnead (Fdg) – Anschnitt. Fdg.: »D’r Labbrot ear em Oschnead.«
Oschreafd (Fdg) – Anschrift. Fdg.: Do feahld de Oschreafd.«
oschuwwe (Odf, Rkh, Rph) – anschieben. Odf.: »Mer häalfe deer, es Auto oschuwwe.«
Oschwunk (Wun) – Anschwung,, Anschub, Anlauf.
Wun.: »Dos Madche schwübbt un der Junge girrem Oschwunk.«
osehnlich (Fdg) – ansehnlich. Fdg.: »Sie earre osehnlijes Mädche.«
osieh (Fdg) – ansehen
ospanne (Fdg, Hem, Rld) – anspannen.
Fdg.: »De Kieeh worre ogespannd. Ech gucke ogespannd zu. Ech muß dejemol ospann.«
Ospruch, Plural: Osprüche (Fdg) – Anspruch. Fdg.: »Ech stelln känerläje Osprüche.«
Össe (Fdg) – Achse. Fdg.: »Du beast immer off d’r Össe.«
össe (Wun) – außen.
Wun.: »Der Wullmaandel wor vo össe dunkelgrie un vo änne schworz.«
össebleiwe (Wun) – ausbleiben. Wun.: »Dü bäst awwer lange össebläwwe!«
Össel (Fdg) – Achsel. Fdg.: »Guck mech ned so eawwer de Össel o.«
össewannich (Hem, Rld) össewennich (Wun) -
1. auswendig;
2. außen . Wun.: »Dos Gedicht hun ech össewennich gelarnt.
Der Schobbe äs össewennich grie gestrache.«
ostelle (Hem, Rld) – anstellen. Rld.: »Wos host dü da scho werrrer ogestell?«
ostiere (Hem, Rld) ostiern (Odf, Rkh, Rh) – anstarren. Odf.: »Du höst mech ogestiert.«
ospijje (Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – anspucken
Ospruch (Fdg) – Anspruch. Fdg.: »Hä nemmt dej ee’n Ospruch.«
ospruchsvoll (Fdg) – anspruchvoll. Fdg.: »Du dest awwer arig ospruchsvoll.«
Össe (Fdg) – Achse. Fdg.: »Du beast immer off da Össe. Guck mech ned so eawwer de Össe an.« siehe Asse
össech (Hes) ossig (Laa, Lwi, Sßm, Swu) ossich (Nla) össeg (Sch) – brünstig
(von der Kuh, ochsig) siehe essig
ostännig (Fdg, Hem, Rld) – anständig.
Fdg.: »Benomm dej e bessje ostännig. Sie ear e ostännijes Keand.«
ostellig (Fdg) – anstellig. Fdg.: Sie ear ostellig.«»
osteassig (Fdg) ostessich (Hem, Rld, Wun) – anstößig, Anstoß erregend.
Wun.: »Dess ma sech su e osteßijjes Geschwatz oheere müss.«
Fdg.: »Doar eas zu osteassig.«
ostecke (Hem, Rld, Wun) –
1. anstecken, befestigen
2. eine Krankheit übertragen
3. anzünden
Wun.: »Ee da Werkstatt stecke ma ds Fier em Owe med Speene un Säjemähl o.«
ostiwwele (Hem, Rld) – anstiefeln. Rld.: »Du kemmde ogestiwweld.«
ostränge (Fdg, Hem, Rld) – anstrengen. Fdg.: »Du musst dech scho ostränge.«
osträngend (Fdg) – anstrengend. Fdg.: »Doar eas ze osträngend,«
Ostrecha (Odf, Rkh, Rph) – Anstreicher.
Odf.: »Mer hon da Ostrecha. De strecht inse Haus o.«
ostreche (Odf, Rkh, Rph) – (das) anstreichen.
Odf.: »Die anna Woche ärre fertech merrem Ostreche. De strecht inse Haus o.
Dä strecht alles nok o. Des Haus äas fertech ogesträache.«
ostra(i)nge (Wun) – anstrengen. Wun.: »Dos Schwatze stra(i)nkden noch ze veel o.«
ostriche, sträch o, ogesträche (Hem) – anstreichen
Otrag Plural: Otreeje (Wun) – Antrag.
Wun. »Der Otrag äs gestaalt, awwer mer worden nogg uffen Bescheed.«
otränke (Hem, Rld) – antrinken
otreiwe (Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – antreiben. Odf.: »Ech losse mech ned otreiwe.«
Otrok (Fdg) – Antrag. Fdg.: »Der Otrok easgetelld.«
otze (Fdg) – verschwenden. Fdg.: »Ech ottze de Donge.«
opperiere (Hem) opperiern (Odf, Rkh, Rph) – operieren.
Odf.: »Die Dokdarn opperiern. Ech sei opperiert worn.«
ordendlech (Odf, Rkh, Rph) – ordentlich.
Odf.: »De äas immer ordendlech zu mer gewerst. Zig dech ordendlech o.
Derm hon ech ordendlech Beschäd gesäd.«
orra (Hem, Nle, Rld) – oder
Ore (Hem) – Ähre
Orer (Fdg) – Ader. Fdg.: »Der worre mol zur Orer gelosse. O deam eas ka gurre Orer.« siehe Urer
Ort (Hem) – Ort
Orwell (Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) – armvoll.
Odf.: »Ech hölle en Orwell Holz. En Orwell Haa.«
oschalde (Odf, Rkh, Rph) – anschalten. Odf.: »Des Licht äas ogeschalded.«
oschuwwe (Odf, Rkh, Rph) – anschieben. Odf.: »Mer häalfe deer es Auto oschuwwe.«
ospränge (Odf, Rkh, Rph) – anspringen .Odf.: »Sie komme ogespronge.«
Osse (Bgh, Hem, Odf, Rkh, Rph) Oasse (Fdg) – Ochse, kastrierter Bulle.
Hem.: »Hä sted duu, wie da Osse veer’m Schiereduur. … wie’n Osse veerr’m Bärg.
Hä kemmd vom Osse uff da Esel. Dämm Osse, dä duu drascht, dämm sall man ned d’s Maul vabänne. Dü aaler Osse! Dü Hoa(r)nosse!. Duu woar’n fremde Osse uff da Weire.« Schimpfwort. siehe auch Lebber
osse (Bgh, Hem, Rld) oasse (Fdg) – ochsen. Hem.: »Da Junge osst o sei’m Schulwea(r)k.«
Ossefods (Bgh, Hem, Rld) Oasseforz (Fdg) – Ochsenfurz.
Fdg.: »De Fohr eas o strack wie’n Oaseforz.«
Osseöje (Bgh, Hem, Rld) Oasseeage (Fdg) – Ochsenauge
Ossestall (Odf. Rkh, Rph) – Ochsenstall
Osseziemer (Bgh, Hem, Rld) Oasseziemer (Fdg) – Ochsenziemer
Ossezonge (Odf, Rkh, Rph) – Wiesenampfer, Flussampfer, ein unbeliebtes Feld- und Wiesenunkraut, ist wegen seiner Robustheit und tiefgründigen Wurzel schwer auszurotten.
Ostarn (Odf, Rkh, Rph) – Ostern
Osta-eija / Ostereija (Odf, Rkh, Rph) – Ostereier. Odf.: »Mer winn Ostaeija werfe.«
Ostahose (Odf, Rkh, Rph) – Osterhase
Ostanäast, Diminutiv: Ostanäastche (Odf, Rk, Rph) – Osternest
Ostwernd (Odf, Rkh, Rph) – Ostwind. Odf.: »De kaale Ostwernd ged derch on derch.«
otrabbe (Odf, Rkh, Rph) – antraben. Odf.: »De Paare komme ogetrabbt.«
Ǻåschwunk mas. – Anschwung, Anschub, Anlauf
»Dås Madche schwübbt un der Junge giřřem Ǻåschwunk.«
Das Mädchen schaukelt und der Junge gibt ihm Anschub.
ååstecke sw.V. – anstecken
1. anstecken, befestigen;
2. eine Krankheit übertragen;
3. anzünden In der Werkstatt zünden wir das Feuer im Ofen mit Spänen und Sägemehl an. Ee da Werkstått stecke ma ds Fier em Owe met Spene un Säjemähl åå. ostecke: anzünden
ååsteßich – anstößig Adj., fl. ~jje anstößig, Anstoß erregend.
»Dess ma sech su e ååsteßijjes Geschwatz ååheere müss.«
Dass man sich so ein anstößiges Geschwätz anhören muss.
ååstra(i)nge – sw.V.anstrengen
»Dås Schwatze stra(i)nkden noch ze veel åå.« Das Sprechen strengt ihn noch zu sehr an.
Ouel (Fdg) – Ahle
Ouer (Fdg) Euer, Plural: Euern (Wdh) – Uhr.
Rld.: »Die eene Ühre ged richtig, de annere num Muund.«
Wdh: »Dei Oijer ged wie immer nom Mond.«
Fdg.: »’s ear ach Ouer.« siehe Ühre
Ouerhoh (Fdg) – Auerhahn
oujen (Odf, Rkh, Rph) öwwen (Hem, Rld) – euer.
Odf, Rkh, Rph: »Oujen Hond äas läafsch. Wenn ouje Rore insen Rore nomol Rora schellt, schellt insen Rore oujen Rore solange Rora, bes oujen Rore insen Rore ned mieh Rora schellt.«
Owaand (Odf, Rkh, Rph) – ein am Feld seitlich liegender Wendestreifen.
Odf.: »Off da Owaand wird remgedrehd.«
Owach (Odf, Rkh, Rph) – Aberg. Odf.: »Die wohne ohm Owach.
Da Bahnschacht gett derch de Owach. Mer sei ewwan Owach gegange.«
Owandoaf – Oberndorf. Dorf im Altkreis Wittgenstein.
Odf.: »Em Mealweja lejt e weiß Babejer, de Kleje kam ma weje.«
(Spruch zur Kennzeichnung mundartlicher Besonderheiten in Oberndorf. vgl.auch Wittgenstein III, Seite 23.)
Owed, Plural: Owede (Wun) – Abend. Wun.: »Hauře Owed sein ejj uffe Feier eegelott.«
Owedässe (Wun) – Abendessen, Abendbrot.
Wun. »Gäbb emoo dänn Manner Bescheed, dess d’s Owedässe fardich äss.«
owänne (Fdg) – anwenden. Fdg.: »Doar eas hie nerr ozewänne.«
Owe (Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rph) – Ofen.
Hem.: »Dumed lockst’e kenn Hund hännerm Owe weg.«
owe (Hem) – oben
Owebaanke (Fdg, Odf, Rkh, Hem, Rph) – Ofenbank
Owed (Fdg, Odf, Rkh, Rph, Wun) Owend (Hem, Rld, Laa, Wun) – Abend. de Owed / Owend – abends.
Hem.: »Es aäs noch ned aller Daage Owend. Monse Owend. Derren, haure Owend.«
Wun.: »Haure Owed sein ejj uff e Feier eegelatt.«
Bgh, Hem.: »Gen Owend« (guten Abend)
Owedässe (Odf, Rkh, Rph) – Abendessen, Abendbrot.
Wun.: »Gäbb emoo denn Manner Bescheed, dess ds Owedässe fardich äs.«
Owedeere, Diminutiv: Owedeerche (Hem, Odf, Rkh, Rph) – Ofentüre
Owendmahl (Wun) – Abendmahl (evangelisches Sakrament)
Wun.: »De Sunndag äs Owendmahl ee da Kärche, do wulle ma merrenånner hengeh.«
oweise (Fdg) – anweisen. Fdg.: »De mussde rechtig oweise
owende (Fdg, Hem, Rld) – anwenden. Fdg.: »Doas harr ech scho ogewaandt.«
Owerohr (Fdg, Odf, Rkh, Rph) Oweruhr (Hem) – Ofenrohr
Owesd (Odf, Rkh, Rph) – Obst
Owetbäme (Fdg) Owestböm, Diminutiv: Owestbeemche (Hem, Rld, Odf, Rkh, Rph, Wun) – Obstbaum
Owestgorde (Odf, Rkh, Rph) – Obstgarten
Owestkuchen (Odf, Rkh, Rph) – Obstkuchen
Owestsaft (Odf, Rkh, Rph) – Obstsaft
Owezange (Fdg, Hem) – Ofenzange
Owerejes (Odf, Rph) – Hausname in Oberndorf. Das Anwesen ist am Aberg gelegen;
auch ein nach Rüppershausen mitgenommener Hausname.
owosse (Fdg, Hem, Rld) – anwachsen. Fdg.: »D’s Bämche ear ogewosse.«
Owwagolrowe (Odf, Rkh, Rph) – Oberkohlrabi.
Odf.: »Owwagolrowe ärre scheenes GoOemiese.«
Owwahemd (Odf, Rkh, Rph) – Oberhemd.
Odf.: »Du siehst ee derm Owwahemd derekt fer zwee Pennje besser aus.
Offs Owwahemd geherd noch en bassende Schlips.
Du gessd awwa ned merrem Schlips on dem Owwahemd en Stall.«
Owwalicht (Odf, Rkh, Rph) – Oberlicht.
Odf.: »Des Owwalicht sted off. Es zieht derchs Owwalicht ree. De äas so groß, de ka nur zum Owwalicht rausgucke. Beim Nobar koom e Hinkel derch’s Owwalicht gefloje.«
Owwawasser (Odf, Rkh, Rph) – Oberwasser.
Odf.: »De hött werra Owwawasser kreje« = Der hat wieder Oberwasser bekommen = die bessere Chance-Glück)
Owwerstewweche (Fdg) – Oberstübchen.
Fdg.: »Hä eas ned rächd em Owwerstebbeche.« siehe Uwwerstebche
Ozäche (Fdg) – Anzeichen. Fdg.: »Doas ei de erschde Ozäche.«
Ozäje (Fdg) – Anzeige. Fdg.: »Hä mochde Ozäje.«
ozäje (Fdg) ozeeje (Hem, Rld, Wun) – anzeigen.
Fdg.: »Ech hon doar ogezäjed.« Wun.: »Dü bast ogezeejet worrn.«
ozemerke (Fdg) – anzumerken. » ’s ear eam naud ozemerke.«
ozieh -
1. an sich ziehen, anlocken;
2. straffer spannen, festziehen;
3. anziehen, Kleidung anlegen;
4. gefrieren, glatt werden. Wun.: »Zick dech wåome o un fohr veersichdich.«
Oziehwark (Wun) – Kleidung. Wun.: »Leg dei Oziehwark ordenttlich uffen Stühl!«
Ozok, Ozog (Fdg) – Anzug
Fdg.: »D’r gemochte Ozok.« (Maßanzug) D’r Käfozok / fertije Ozok. (Konfektionsanzug)