U
Ubba (Rld) – Opa
üch (Rld) – (Ebr) uch - euch
uff (Hem, Rld, Wun) off (Fdg, Odf, Rkh, Rph) –
1. Auf.
2. in die Höhe, los, vorwärts;
3. Geöffnet;
4. nicht im Bett.
Wun.: »Äs gink glech uff die fremde Leire lus un engerhill sech uff A(i)nglisch merren.« Odf.: »Leg noch e Schewwa offs Feuer. Du kriest glech poar offs Maul.
Mach dech off de Poot. Häb mäh Stöcke Kuche off.«
uffarwe (Wun) –
1. aufarbeiten
2. Liegengebliebenes erledigen
3. erneuern, überholen
4. jmdm. etwas aufdrängen. Wun.: »De Omma hot ins veel ze veel Küche uffgearwet!
uffdeele (Fdg, Rld) – aufteilen
uffdränge (Hem, Rld) – aufdrängen. siehe offdränge
uffeemul (Hem, Rld) uffemoo (Wun) – auf einmal, mit einem Mal, plötzlich.
Wun. »Uffemoo kåmen noch drei klääne Känne zm Veerschein.«
Uffendhaald (Rld) – Aufenthalt
uffgedunse (Hem, Rld, Wun) – aufgedunsen.
Wun.: »Der hat su e uffgedunsenes Gesechde,
wie wenne de gaanze Nocht derchgemocht hedde.«
uffgorze (Wun) – aufstoßen, rülpsen.
Wun. »Ech mürrewoss Dewerschdes gässe hun, derrech su om Uffgorze bleiwen.«
uffkennijje (Wun) – aufkündigen. »Die Abmachinge hun ech uffgekennijjet.«
uffreje (Wun) – aufregen. Wun.: »Müsst dech ned glech su uffreje!«
Uffrejinge (Hem, Rld, Wun) – Aufregung.
Wun.: »Ech hun feer lödder Uffrejinge kaum geschlofe.«
uffrewwelen (Wun) – die Maschen von Gestricktem, Gehäkeltem aufziehen und den Faden zu einem Knäuel aufwickeln. Wun.: »De Mamma rewwelt ds Streckwark weřřer uff.«
Uffrühr (Wun) -
1. Auflehnung;
2. heftige Erregung. Wun.: »Wos hoddes då hie feeren Uffrühr gegää?«
uffsessich (Wun) – aufsässig. Wun.: »Wiesu äs der Junge su uffsessich?«
uffschla(Wun) –
1. aufschlagen, hart auftreffen
2. durch Schläge öffnen
3. eine Fachwerkkonstruktion errichten.
Wun.: »No dämm gruße Braand müssden veele Häiser nöbb uffgeschlaa wäre.«
Uffschreiwe-büch (Wun) – Aufchreibebuch, Schreibheft
Wun.: »Ee demm Uffschreiwebüch stehn die gaanze Lirer,
die de Omma gääre gesunge hot.«
Uffschob – Aufschub. Wun.: »Se kunnenem kenn Uffschob meh gää.«
uffseire (Hem, Rld, Wun) – beiseite.
Wun. »Der hot sech vo dämm Gäld ewos uffseire gearwet.«
uffsessich (Wun) – aufsässig. Wun.: »Wiesu äs der Junge su uffsessich?«
Uffsetzer (Bgh, Hem, Wun) Offsetzer (Gkh) Offsetzan (Odf, Rkh, Rph) –
1. Aufsetzer (Aufsetzer sind kleine Beerenschnäpse.
2. Aufsetzer erhöhen beim Erntewagen die seitlichen Leitern und ermöglichen
damit ein höheres Beladen mit Heu oder Getreidegarben.
Odf.: »Mer setze de Offsetzan off de Wajelättarn.«
Wun.: »De Seiředeele våm Haawaa wårren de Aaledder un de Uffsetzer.«
Uffwasch (Wun) – Aufwasch Wun.: »Dos magge ma ee em Uffwasch.«
uffwasche (Wum) – aufwaschen, spülen, abwaschen.
Wun.: »Haure seir ehr merrem Uffwasche dro.«
Uffworf Wun) – Aufwurf; kleiner, aufgeworfener Erdwall
Wun.: »Hä hot hangerem Haus en Uffworf gemocht.«
Ühre (Hem) – Uhr.
Hem.: »Die eene Ühre gedd richtig, de annere num Muund.« siehe Oier
uffhewele (Wun) – aufhebeln
uffperrele(Bgh) – Gestricktes aufziehen
uffschlisse, schloss uff, uffgeschlosse (Hem) – aufschließen.
Hem.: »de Deere uffschlisse« Hä ärren uffgeschlossene Mansch.« siehe offschlisse
Uffschob (Wun) – Aufschub. Wun.: »Se kunnen em kenn Uffschob meh gää.«
Uffschreiwe-büch (Wun) – Schreibheft.
Wun.: »Ee dämm Uffschreiwebüch stehn die gaanze Lieřer,
die de Omma gääre gesunge hot.«
uffseire (Wun) – beiseite. Wun.: »Der hot sech vo äemm Gäld ewos uffseire gearwet.«
uffträre (Hem, Rld) offträre (Odf, Rkh, Rh) – auftreten.
Odf.: »De höt e festes Offtrere.«
Ufftrett (Hem, Rld) – Auftritt
ufftrumbe (Hem, Rld) offtrombe (Odf, Rkh, Rph) – auftrumpfen
Ufftrumberei (Hem, Rld) Offtromberei (Odf, Rkh, Rph) – Auftrumpferei.
Odf.: »Loss die Offtromberei.«
Uffwaand (Hem, Rld) Offwaand (Odf, Rkh, Rph) – Aufwand
Odf.: »Mach doch ned so en Offwaand, so veel Hooges Booges äas doch ned neerech.«
Uffwasch (Hem, Rld, Wun) Offwäsch (Odf, Rkh, Rph) – Aufwasch.
Wun.: »Dos magge ma ee em Uffwasch.«
uffwasche (Wun) – aufwaschen, spülen, abwaschen.
Wun.: »Haure seir ehr merrem Uffwasche droo!
uhne (Rld) – ohne
Uhre Plural: Uhre (Hem, Rld) – Ohr.
Hem.: »Kleene Deppcher hon ö Uhre.« (Kleine Töpfchen haben auch Ohren.) siehe Ohr
Ühre Plural: Ühre (Hem, Rld) – Uhr. siehe Ouer
Uhreschlitzer (Rld) – Ohrschlitzer, Ohrwurm
Ulme (Els) – Feuersalamander. siehe Viergespenst, Viergespense, Elme, Ilme, Gele, Gäle Ilme, Gele Schneirer. (vgl. Wittgenstein III, Seite 321)
Umma (Hem) Omma (Wun) – Oma. Hem.: »Umma, wu kommen da de kleene Kännercha her? – Aus Abrahams Ree, du setzen se un pleggen Blimmcher.«
un (Bgh, Hem, Mol, Rld) – und
Unflod (Hem, Wdh) Unflat (Fdg) Onflood (Odf, Rkh,. Rph) – Unflat, z.B. maßloser Fresser.
»Dä Unflood kann der Hals ned full krijje.
Hä fresst de Sau alleene uf un düt noch ned emuuul platze.«
Bgh.: »Da Unflod helfd loore awwa ned foahre.«
(Der Unflat hilft laden, aber nicht fahren. = sich übernehmen, aber nicht für die Folgen aufkommen.)
Unfuuch (Wun) – Unfug
ungeleed (Rld) – ungelegt. Rld.: »Dossein laura ungeleede Eier.«
ungescheid (Hem, Rld) – ungescheit. siehe ongescheut
Unleid (Hem, Rld) – Unleid. Siehe Oleid
unne (Rld) – unten
unna / unner (Fdg, Rld) – unter. siehe onna
Unnadoaff (Rld) – Unterdorf
Unnalaand / Unnerlaand (Gkh, Wem) – Unterland.
Wem.: »Der kemmt ausem Unnalaand.« (Der kommt aus dem Unterland.
Das sagte man im nördlichen Wittgenstein über eine Person aus dem Gebiet des südlichen Altkreises – was geographisch freilich schwer abzugrenzen ist.)
Wem, Gkh: »Der äss vo uinneroff.« (Das sagte man,
wenn jemand aus diesem südlichen Gebiet kam.)
unne (Hem, Rld) unge (Wun) – unten
Unleid (Laa, Rld) – Unleid. (Ein ungefälliger Mensch, Schimpfwort)
Rld.: »Dü Unleid bäsd mer zewerrer.«
unschollisch (Rld) – unschuldig
Ura / Urer (Bgh, Hem, Rld, Wun) – Ader. siehe Orer
Urebarn (Mol), Ureboan (Rld) – Odeborn
Ürlöb (Bkb, Hem, Wom) Urläb (Ebr, Fdg) – Urlaub. Bkb, Wom: »Ech foahren e Ürlöb.«
Urläwer (Fdg) – Urlauber
Ürubba (Rld) – Uropa
Ürumma (Rld) – Uroma
Uul, Plural: Uule (Rld) – Aal.
Rld.: »De Uule hon ma med de Hanne gefange.«
Wun.: »Ech wessde ned, derr ech ee meim Läwe schon emoo Ool gässe hedde.« siehe Ool
Uus, Plural: Eeser (Rld) Oos, Plural: Eeser (Wun) –
1. Aas, Kadaver, auch: Biest;
2. gemeiner Mensch; widerspenstiges Haustier.
Auch in Äußerungen beleidigenden Charakters und als Schimpfwort, wie schriftdeutsch Aas.
Rld.: »Dü dummes Uus.«
Wun.: »Dos Oos äss ins fortgeraand.« (Das Biest – z.B. widerspenstige Kuh – ist uns fortgerannt.)
Wun.: »Hie stenkts wie Oos.« – (Hier stinkt es »wie Aas« – nach Verwesung.) siehe Oos
uuse (Rld) oose (Wun) – aasen, mit etwas verschwenderisch umgehen.
Wun.: »Wos hun se med da Worscht geoosd, es äs jo kaum wos ewwerich bleewe.«
Uwwerndoaf – Oberndorf (Dorf in Wittgenstein, Laasphe–Oberndorf)
Uwwerstebche (Hem, Rld) – Oberstübchen. siehe Owwerstewweche
uuze (Rld) – verulken, verspotten