B
Baand (Rld, Fdg) Plural: Bännern n. Band
baale (Rld, Fdg) – bald
Baanke, Plural: Bänke (Rld, Fdg) f. – Bank.
»Hä schob dos immer werra uff de laange Baanke.«
Bäaleborg (Rld) – Berleburg
Bäaleborja / Bäaleborjarin (Rld) m. / w. – Berleburger.
»Stäära Matze.« »Stäära Matze met Zucker gebacke, met Mähl
Geriehrt, zem Deiwel gefiehrt.« (Wittgenstein III, Seite 23)
Backeboart (Odf, Rkh, Rph) – Backenbart
Bahn (Odf, Rkh, Rph) – Bahn
Bahnhoob (Odf, Rkh, Rph) – Bahnhof
Bählämmer – Weidekätzchen
Bängelche (Rld) Bännelche (Fdg) n. – Bändchen
Bängeldüsch Plural: Bängeldicher (Rld) Bännelduch (Fdg) n. – Bändeltuch
(Quadratisches Sacktuch mit Bändern zum Aufnehmen von Gras oder Heu.)
» ’s brücht ju ned glech e Bängeldüch vull ze sei; en Orwel dütts ö.«
Bängelscheatze (Rld) Bännelscherze (Fdg) f. – Bändelschürze
Bänkelche (Rld, Fdg) n. – Bänkchen, Schemel
bänne, bunn, gebunne (Rld) beanne, bonn, gebonne (Fdg) – binden.
Rld.:
bäre (Rld) beare (Fdg) bätte, gebätt (Rld, Fdg) – beten.
Rld.:
Bäreleera – Bärenführer
Bärg Plural: Bärge (Rld) Bea(r)g Plural: Berje (Fdg) m. – Berg
Bärkelbach – Birkelbach. Dorf im Altkreis Wittgenstein
Bärghaus (Rld) – Berghausen. Dorf im Altkreis Wittgenstein.
»Schälcha« (Wittgenstein III, Seite 23)
Bakefehle – Birkefehl.
Dorf im Altkreis Wittgenstein. »Soppewenste.«
»De Soppe müß suu steif sei, dass ma en Lepper drewwer läre kann.«
(Wittgenstein III, Seite 23)
Baschde (Rld) – Bürste
Bäse (Rld) Beas (Fdg) m. – Besen.
Rld.: »Wenn dos wuahr äss, frässen ech nen Bäse merrem Steel.«
Balke (Rld) m. – 1. Dachboden 2. Balken
Balkefänster (Hem, Rld) n. – Fenster des Dachbodens
Batalje – Streit, Schlägerei (frz. bataille = Kampf, Schlägerei)
beääre (Fdg) – beeiden
becke (Rld) – bücken
begücke (Rld)- begucken
bei (Rld, Fdg) – bei
Bë-ise, bäss, gebässe (Rld, Fdg) – beißen
Balketrapp, Ballketreppe (Rld, Fdg) f.- Balkentreppe, Treppe zum Dachboden
basse, basde, gebast (Rld) – passen, einfügen
Bee – Empore in der Kirche
Bee, Plural: Beene (Rld) Baa (Fdg) n. – Bein
Beandshause – Bernshausen. Dorf im Süden des Altkreises Wittgenstein.
»Boddalecha.« (Wittgenstein III, Seite 23)
Beckse (Rld) Bässe (Fdg) f., Plural: Beckse – Büchse
bedränge (Fdg) – bedränge
bedreppelt (Rld, Fdg) – bedrückt, betrübt, traurig
bedroffe (Rld) – betroffen
Beeremüs (Rld) n. – Beerenmus
behannele (Rld) – behandeln
Bekleeringe – Wandverkleidung, Fußleiste
bekowern, sech bekowern – sich wieder berappeln, gesund werden (evtl. frz. recouvrer = wiedererlangen; engl. recover = sich erholen)
Benfe – E da Benfe. Benfe. Dorf im Süden des Altkreises Wittgenstein.
»Oowekuche.« (Wittgenstein III, Seite 23)
Bermaschhause – Bermershausen. Dorf im Süden des Altkreises Wittgenstein. »Gewestmenna: Do woar äner gewest, so Geele, der hatt Weere losgeschneere.« (Wittgenstein III, Seite 21)
Berrelhause – Beddelhausen. Dorf im Altkreis Wittgenstein
Berrel, Perrel (Bgh) – 1. Durcheinander, Unordung;
berrüffe, beriff, berüffe (Rld); beruffe(Fdg) – berufen
sech uff wos berüffe – sich auf etwas berufen
bes (Rld) – bis
beschlisse, beschloß, beschlosse (Rld, Fdg) – beschließen
bestimmd (Rld) – bestimmt
bestoore, sech (Rld, Fdg) – heiraten.
Rld.: ech bestooren mech, dü bestottst dech usw.; bestott – verheiratet.
Das Hochdeutsche »bestatten« heißt dagegen: »begrawe« (Rld) »begrowe« (Fdg)
»Inse Lisbeth hot sech detz Juhr bestott, awwer e Känd hot’s noch net.
Gütt gefriehsteckt helft feer da ganze Daag, gütt geearntet feer’s ganze Juhr,
gütt bestott fee’s ganze Läwe.«
bestott – verheiratet
besürrele, besürrelte, besürrelt (Rld) besurrele (Fdg) – besudeln.
»D’s Heinzche hot sech vo oowe bis unne merrem Kakao besürrelt.«
bedränge – bedrängen
betraa, sech (Odf, Rkh, Rph) – sich betragen.
Odf, Rkh, Rph: »De beträt sech nett gut.« (Der beträgt sich nicht gut.)
bewatzt – verschmutzt, beschmutzt
Biebche (Rld, Fdg) n. – Küken, kleiner Vogel
Bier (Rld) n. – Bier
Biestmelche – erste Milch nach dem Kalben
Bildercher mache – träumen (wörtl. Bildchen machen)
Binde (Rld, Fdg) f. – Binde
binger, benger – nach unten
Blätz – großes Sackleinentuch
Bleisteft (Rld, Fdg) m. – Bleistift
Bleiwe (Rld, Fdg) f. – Bleibe. »Orm wie se woren, funnen se nirjendwu e Bleiwe.«
bleiwe, bleeb, (ge)bleewe (Rld, Fdg) bleiwe, bleab, bleawe (Fdg) – bleiben.
Rld.: Imperativ: bleib!
»Hä bleeb dabei. Se sein deheeme bleewe. Ech bleiwen alleene.
Mer bleiwen, woss ma sein. Bleib ma drei Schreere vom Leib.«
Bless – Trottel
blitzebloo – blitzblau
bloo (Ebr) – blau
Blood (Rld) Bloat (Fdg) n., Plural: Blarra – Blatt
’s blolabbt – der graue Himmel reißt auf, stellenweise blauer Himmel;
wörtlich: Es zeigen sich blaue Lappen am Himmel.
bluse, blies, gebluse (Hem, Rld) – blasen. Rld.: Blus ma doch wos.
Blüd (Rld) Blut (Fdg) n. – Blut. Rld.: Dos lejjet mer em Blüd.
Blümme - Blümme; Diminutiv: Blimmche, Plural: Blimmcher (Rld) f. – Blume
Blutejel (Fdg) – Blutegel
bluu (Hem, Rld) – blau
Bluue (Rld) m., f. – (der / die) Blaue, der Polizist, die Polizistin
bluus (Rld) – bloß
Böm, Plural: Beeme, Diminutiv: Beemche, Plural: Beemcher (Rld); Bäm,
Plural: Bäme, Diminutiv: Bämche, Bämcher(Fdg) m. – Baum.
Rld.: Aale Beeme verplanzt ma ned. Alle Beeme wossen züm Licht.
De Neidhammel wärn als dafeer sorje, dass de Beeme ned en Himmel wossen.
»Fdg.: »En Kea(r)le wie a Bäme. Wümma da hie e Bämche planze?«
böwwe (Rld) - bauen
Boart (Odfd, Rkh, Rph) – Bart. Odf.: »Em de Boart schmärn.«
Boartmann (Odf, Rkh, Rph) – Bartträger
Bonfe – Banfe, Dorf im Altkreis Wittgenstein.
»Bänneldicha.« (Wittgenstein III, Seite 23)
Boorestowwe – Badestube, Badezimmer
Borre (Rld, Mls) Börre (Fdg) m. – Boden.
Mol.«Äs dein Borre noch su orme, gedd hä doch dos liewe Brud.«
(Florentine Goswin-Benfer, Mollseifen)
»Se harren als lange da Borre unner de Fisse valure.«
»Hä hot sech davonnegemocht, weil em da Borre ze häß woar.«
Boarsche (Rld) m. – Bursche
Bortion (Rld) – Portion
borwes (Odf, Rkh, Rph) – barfuss. Auch: borwesse Fisse
Borwel (Odf, Rkh, Rph) – es Borwel, Schimpfname für ein Mädchen oder eine Frau
(einfach ein unreifer Teenager, ein Mädchen, das ohne Überlegung und Bedacht handelt.)
Botter (Rld) Bodder (Fdg) f. – Butter
Bodderblümme (Hem, Rld, Bodderblumme (Fdg) f. – Butterblume, Löwenzahn
bränge, brochte, gebrocht / brocht (Hem, Rld, Fdg) – bringen.
Rld.: »Se hon de ganze Zeit naud veer sech gebrocht (fertig gebracht)
»Die brängen sech noch reeweg em!«
Bräd (Hem.Rld) Bread (Fdg.) n., Plural: Brärrer – Brett.
»Du äss de Welt met Brärrer zügenaald.«
Bredullje – Klemme, Bedrängnis (frz. bredouille = Bedrängnis, Verlegenheit; ursprünglich bredouille = Dreck) »Hä es ee ner Bredullje.«
Brei (Hem, Rld, Fdg) m. – Brei.
Rld. »Wenn’s Brei raand, fehlt ’m da Leffel. Dämm hon ech richtig Brei emms Maul geschmärt. Da Ludwig schläch em’s Problem wie die Katze em da heeße Brei.«
Brell (Hem, Rld, Fdg) m. – Brille
Brieöje, Brieäje – Gerstenkorn, blaues Auge
Brieh (Hem, Rld, Fdg) f. – 1. Brühe, 2. Jauche
Briehloch (Hem, Rld, Fdg) n. – Jaucheloch. »Dos Briehloch veerm Stall …«
Briehfass (Hem, Rld, Fdg) n. – Jauchefaß
Briewetrajer – Briefträger, Postbote
brille (Hem, Rld) – brüllen
britte, britt, gebritt (Rld, Fdg) – brüten. Rld.: »Dos Hinkel britt.«
brittsch (Hem, Rld, Fdg) – »De Glotze äss brittsch.« (Die Glucke ist »brütig.)
broore, broode, gebrood (Hem, Rld) – braten
Brooreflääsch – Bratenfleisch
Brost (Hem, Rld, Fdg) f. – Brust. Rld.: Hä wafft sech gewaltig ee de Brost.
Brod, Diminutiv Bredche (Hem, Rld, Mol) Brot (Fdg) n. – Brot.
Mol.: Äss dein Borre noch su orme, gett hä doch das liewe Brod.
(Florentine Goswin–Benfer)
brüche, brüchde, gebrüchd (Hem, Rld) brouche (Ebr, Fdg) – brauchen.
Rld.: »Ech brüchen noch keen Brell.«
Ebr.: »Dos brouche ma net.« Das brauchen wir nicht.
Buchäckern (Fdg) – Bucheckern
Bulleratz – Gespenst; ein böser Mann
Bullezei (Rld) f. – Polizei
Bullezisd (Hem, Rld) m. – Polizist
Büre (Hem, Rld) Bouer (Fdg) m. – Bauer.
Rld.: »Wos da Büren ned kennt, freßte net. Da dummste Büre hot de deckste Duffel.«
Bürefraa (Hem, Rld) Bouerschfraa (Fdg) f. – Bauersfrau, Bäuerin
Büremann (Hem. Rld) Bouerschmann (Fdg) m. Bauersmann
Bürelaire (Hem, Rld) Bouerschleure (Fdg) – Bauersleute
buwwer (Hem, Rld) – über, siehe auch: ewwer